Klimacamp geht erfolgreich zu Ende

Räumung

Kerpen-Manheim, 11.08.2012 In den letzten neun Tagen haben mehrere hundert Aktivist_innen aus vielen Regionen der Erde das Klimacamp im Rheinland besucht, um gegen den Abbau der klimaschädlichen Braunkohle Widerstand zu leisten. Während dieser Zeit wurde zwei Mal die Hambachbahn mit Sitzblockaden und Ankettaktionen blockiert und so die Kohleversorgung des schmutzigsten Kraftwerks Deutschlands in Niederaußem unterbrochen. „Nur durch teils gewalttätige Räumungen durch die Polizei konnte RWE ihre CO2-Schleudern am Laufen halten, die jährlich über 100 Millionen Tonnen der schädlichen Treibhausgase ausstoßen.“ äußert sich Lisa Schumacher von der Kampagne ausgeCO2hlt.

 

Auf dem Klimacamp fanden über 50 Bildungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen statt, die sich auch mit ökologischen Alternativen zur fossil-kapitalistischen Energieversorgung auseinandersetzten. Im Theaterstück "So heiß gegessen wie gekocht" von der Berliner Compagnie wurden auch viele Anwohner_innen, die vom Braunkohletagebau betroffen sind, über die Folgen des Klimawandels anschaulich und humorvoll aufgeklärt. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dem Camp wurde heiß, biologisch und vegan gekocht, um so ressourcenschonend wie möglich zu leben. Zum Abschluss des Klimacamps fand ein zweitägiges Festival unter dem Motto "Feiern against Climate Change" mit vielen Bands und Musiker_innen aus vielen Teilen Deutschlands statt. Das Klimcacamp im Rheinland war der Auftakt für einen "heißen August" des Braunkohlewiderstands: vom 11.-19. August findet ein Klima- und Energiecamp im Lausitzer Braunkohlerevier und vom 20. bis zum 26. August ein Klimacamp in Hohenmölsen im Mitteldeutschen Braunkohlerevier statt. Auch im Rheinland sind weitere Aktionen angekündigt: am 15.08. ist ab 10 Uhr eine Kundgebung vor dem Braunkohlekraftwerk Neurath II angemeldet, welches an diesem Tag mit über 400 geladenen Gästen, darunter Hannelore Kraft, eingeweiht wird. Das Motto des Protests ist: "Braunkohle killt das Klima. Hannelore Kraft findet's prima". Ab Anfang Oktober darf RWE wieder im Hambacher Forst roden, um Platz für den Tagebau zu schaffen. Seit April gibt es eine Besetzung, die dann von einer Räumung bedroht ist. Deshalb ist vom 29. September bis 3. Oktober eine Aktionswoche gegen die Abholzung angekündigt. „Der Widerstand der letzten Woche kann erst der Anfang des Widerstandes gegen das rheinische Braunkohlerevier sein. Da wir wissen dass Konzerne wie RWE nicht durch Diskussionsbereitschaft auffallen, oder auf Umweltproblematiken eingehen, werden wir einen aktiven Widerstand weiter vorantreiben. Wir brauchen eine Bewegung wie im Wendland um RWEs Irrsinn hier zu stoppen.“ sagt Lisa Schuhmacher.