Die Voraussetzungen für den Verkauf der BayernLB-Tochter GBW sind erfüllt: Nach der Sommerpause soll die Gesellschaft, der 33.000 Wohnungen gehören, verkauft werden. Derzeit werde der Mieterschutz „wasserdicht" gemacht.
München. Bayern will noch im Sommer die Voraussetzungen für einen baldigen Verkauf der Landesbank-Wohnungstochter GBW schaffen. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte am Montag in München, die Sommerpause werde genutzt, um einen umfassenden Mieterschutz juristisch wasserdicht zu machen. Entsprechende Klauseln zum Schutz der Mieter etwa gegen Luxussanierungen oder einen schnellen Weiterverkauf seien wichtiger als die Frage, wer am Ende die BayernLB -Tochter mit ihren knapp 33.000 Wohnungen im Freistaat erwerbe.
Seehofer bekräftigte, das Land werde sich nicht an der Auktion beteiligen, um nicht ein weiteres EU-Verfahren wegen Wettbewerbsverzerrung zu riskieren. Es bleibe abzuwarten, ob die Kommunen sich ernsthaft um einen Kauf bemühen würden. Ihnen war zunächst ein exklusives Kaufrecht angedient worden.
Jetzt wird der Prozess auf EU-Druck hin aber für weitere Interessenten geöffnet. Weil deutsche Immobilien gerade hoch im Kurs stehen, wird mit einem regen Interesse gerechnet. Als Favorit gilt die Augsburger Immobilienfirma Patrizia. Sie hatte bereits Anfang des Jahres beim Verkauf von 21.000 Wohnungen der Landesbank Baden-Württemberg zusammen mit einem Konsortium aus Versicherern und Pensionskassen den Zuschlag bekommen. Im Fall der BayernLB-Wohnungen, viele davon am teuren Standort München, will Patrizia ähnlich vorgehen. Der Deal könnte ein Volumen von rund zwei Milliarden Euro haben.