[Leonberg] Gegen Nazigewalt und ihre Verharmlosung!

Gegen Nazigewalt und ihre Verharmlosung! (Seite 1)

Rechte Gewalt ist in Leonberg leider keine Seltenheit. Im März 2011 schoss ein Neonazi einem jungen Antifaschisten mit einer Gaspistole ins Auge und verletzte ihn schwer. Jetzt beginnt der Prozess gegen den rechten Täter. Polizei und Stadtverwaltung schweigen das Problem tot und wenden sich vielmehr gegen aktive NazigegnerInnen.

 

Vor etwa einem Jahr, vom 11. auf den 12. März 2011 erreichte die Nazigewalt in der jüngeren Vergangenheit in Leonberg einen traurigen Höhepunkt. Ein damals 17-jähriger Antifaschist war am besagten Freitagabend mit zwei Freunden in der Altstadt unterwegs. Gegenüber der Kneipe „Treffbar“ trafen sie auf eine gleichgroße Gruppe Neonazis. Hierbei kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung, wobei der, aus Rutesheim stammende, bekennende Faschist S. Elsner eine Gaspistole zog und aus kürzester Entfernung dem Antifaschisten ins Auge schoss. Die Neonazis flüchteten daraufhin und der Betroffene musste von einem gerufenen Notarzt sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er wurde direkt in eine Augenspezialklinik verlegt und dort zwei mal notoperiert. Nur durch Glück kann der junge Nazigegner überhaupt noch sehen, hat bis heute aber auf dem einen Auge noch starke Seheinschränkungen. Die Polizei bestritt lange den rechten Hintergrund des Angriffs und wurde nur auf öffentlichen Druck verschiedener linker und antifaschistischer Organisationen aktiv. Trotz Geständnissen wurden die Verfahren gegen die beiden rechten Mittäter einfach eingestellt.

 

Dieser Angriff reiht sich in eine lange Kette rechter Gewalttaten in Leonberg und Region ein. So wurden in den letzten Jahren in der Stadt unter anderem ein antifaschistischer Infotisch von mit Baseballschlägern bewaffneten Faschisten überfallen. Jugendliche die an einer linken Kundgebung teilnehmen wollten wurden in einem Parkhaus angegriffen. Auch bei Übergriffen in anderen Landkreisen rund um Stuttgart, bestehen immer wieder Verbindungen nach Leonberg: Einer der rechten Täter bei der Pistolenattacke in Leonberg, war auch an dem dem versuchten Mord an fünf jungen Migranten im April letzten Jahres in Winterbach beteiligt. Damals zündeten 30 Naziskins eine Gartenhütte an in die sich die fünf Migranten geflüchtet hatten.

 

Faschistische Parolen und Gewalt

Die Gewalt die hier von den Faschisten ausgeht – und der in den letzten 20 Jahren mehr als 150 MigrantInnen, Linke, Obdachlose oder Menschen mit Behinderung zum Opfer vielen – ist dabei nicht von ihren anderweitigen Aktivitäten zu trennen: Egal ob Flugblätter auf dem Schulhof verteilt werden, bei rechten Liederabenden oder wenn sich biedere NPD-Funktionäre in die Parlamente wählen lassen: Die menschenverachtende Ideologie die dahinter steht ist die gleiche. So legitimieren die rassistischen und nationalistischen Parolen der NPD und anderer faschistischer Gruppen letztlich die Gewalt an anderer Stelle. Auch wohin eine Duldung solcher Ideologien schon geführt hat, ist gut bekannt: In ein diktatorisches System, samt Zerschlagung der Gewerkschaften und aller fortschrittlichen Parteien und Organisationen und letztendlich in einem verbrecherischen Krieg mit 60 Millionen Toten, sowie der industriell organisierten Ermordung von 6 Millionen Jüdinnen und Juden, hunderttausenden Sinti, Roma, SozialdemokratInnen, GewerkschafterInnen und KommunistInnen.

 

Warum in Leonberg?

Wie beinahe überall, wo sich Faschisten ausbreiten können, existiert auch in der Region Leonberg ein gesellschaftliches Klima, das die rechten Aktivitäten zumindest stillschweigend toleriert. Neben der Tatsache, dass der Landkreis Böblingen der einzige in ganz Baden-Württemberg ist in dem die NPD in den Kreistag gewählt wurde, zeigt sich dieses Klima u.a. im Verhalten der Stadt Leonberg selbst. Statt selbst gegen die rechte Präsenz zum Beispiel in mehreren Kneipen rund um den Leonberger Marktplatz vorzugehen, verbot die Stadt im Januar eine antifaschistische Infoveranstaltung in städtischen Räumen. Eine Nazikundgebung die sich gegen eine ebensolche Veranstaltung richtete wurde hingegen erlaubt. Begründet werden solche Entscheidungen regelmäßig mit der sogenannten „Extremismustheorie“, die in plumper Weise faschistische Hetzer mit ihren entschiedensten Gegnern, nämlich linken Antifaschistinnen und Antifaschisten gleichsetzt. Wir wenden uns gegen so eine böswillige Diffamierung von Menschen die sich für eine solidarische und friedliche Gesellschaft einsetzen und sich in diesem Rahmen natürlich gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus stellen!

 

Aktiv werden? Aktiv werden!

Stattdessen halten wir es für notwendig immer und überall egal ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Kneipe gegen rechte Umtriebe aktiv zu werden. Dass wir dabei selbst aktiv werden müssen und uns nicht auf den Staat verlassen können, der regelmäßig mit Gewalt Nazidemos durchsetzt oder wie im Fall der NSU sogar selbst in die rechten Verbrechen verstrickt scheint, ist für uns selbstverständlich.

 

Gemeinsam und solidarisch – Faschisten konsequent bekämpfen!

 

Demonstration gegen Nazigewalt und ihre Verharmlosung am 22.Juni ab 18:30 am Leonberger Bahnhof
Treffpunkt für eine gemeinsame Zugfahrt aus Stuttgart: 22.Juni | 17:30 | Stuttgart Hbf| Gleis 102

Wir rufen dazu auf die Prozesse gegen den Faschisten S. Elsner zu beobachten!

Kommt zu den Kundgebungen vor Prozessbeginn am Donnerstag, 28.Juni ab 9 Uhr und am Donnerstag, 5.Juli ab 9 Uhr vor dem Leonberger Amtsgericht


weitere Infos: antifa-leonberg.blogspot.com 

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Manchmal sehen Flyer und Plakate auf Indy linksunten kaputt aus, dunkel und in Fehlfarben. Meistens passiert das bei Druckvorlagen von Flyern oder Plakaten. Der Grund ist, dass diese Bild-Dateien im CMYK-Format vorliegen. CMYK ist für Druck gut geeignet, aber bei linksunten sollten nur Bilder im RGB-Format hochgeladen werden, da die Umwandlung in CMYK oft Probleme bereitet. Oder in der Kurzversion:

 

Warum kein CMYK?


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Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4

 

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