NPD-Kundgebung in Worms mit 500 Gegendemonstranten verläuft friedlich

Erstveröffentlicht: 
07.01.2012

Vonn Roland Keth

„Nazis raus!“ Rund 500 Wormser Bürger begleiteten die NPD-Kundgebung am Samstagnachmittag auf dem Ludwigsplatz. Mit Sprechchören und Trillerpfeifen machten sie es dem kleinen Grüppchen der 20 Rechtsextremen nahezu unmöglich, ihre Parolen zum Thema „Raus dem Euro“ zu verbreiten. Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot von rund 200 Beamten den Platz umstellt und die beiden Gruppen getrennt. Dadurch kam es zu keinerlei Zwischenfällen.

 

Als die kleine, von der Polizei im Zug eskortierte NPD-Gruppe gegen 14.45 Uhr nach Kurzauftritten in Ludwigshafen und Frankenthal im Wormser Bahnhof eintraf, wurde sie bereits von einer vielköpfigen Demonstrantengruppe mit Sprechchören empfangen. Auf dem Weg zum Ludwigsplatz versuchten einige Jugendliche in der Siegfriedstraße, die Rechtsextremen zu provozieren. Die Polizei ging jedoch sofort energisch dazwischen und erstickte jegliche Eskalation im Keim. Die Gegendemonstranten zogen dann auf getrenntem Weg durch die Fußgängerzone Richtung Kaiser Passage, um dort in Hör- und Sichtweite zu den Rechten eine eigene Kundgebung abzuhalten. OB Michael Kissel forderte dort unter großem Beifall ein Verbot der rechtsextremen NPD, die er als „rassistisch, antisemitisch, nationalistisch und demokratiefeindlich“ charakterisierte.

 

Kundgebung bereits nach 15 Minuten beendet


20 überwiegend junge NPD-Mitglieder, vier Plakate, zwei Fahnen und zwei kurze Ansprachen - die um 15.30 begonnene Kundgebung der Rechtsextremen nahm sich im Vergleich zur vielköpfigen Gegendemonstration geradezu kümmerlich aus und war auch nach knapp 15 Minuten beendet. Wiederum eskortiert von der Polizei wurden die rechtsextremen, die unterwegs immer mal wieder lautstark rechte Parolen skandierten, zurück zum Bahnhof geführt und wieder nach Ludwigshafen begleitet. „Der Spuk ist vorbei, und das ohne besondere Vorfälle“, atmete Polizeipressesprecher Klaus Weinmann auf, als der Zug um 16.16 Uhr Worms verließ.

 

Organisiert hatte die Gegendemo das „Wormser Bündnis gegen Naziaufmärsche“. Bundestagsabgeordneter Klaus Hagemann, die Landtagsabgeordneten Jens Guth, Kathrin Anklam-Trapp und Adolf Kessel, etliche Stadtratsmitglieder und viele Vertreter des öffentlichen Lebens schlossen sich dem Protestzug an und setzten damit ein beeindruckendes Zeichen gegen Rechts.