Polizei-Großaufgebot bei Antifa-Demo in Heilbronn

Polizei-Großaufgebot bei Antifa-Demo in Heilbronn
Erstveröffentlicht: 
08.10.2011

Von Carsten Friese

 

Ein Großaufgebot der Polizei hat am Samstagnachmittag in der Heilbronner Innen für Aufsehen gesorgt. Beamte in Schutzmontur mit Beinschonern, Schlagstöcken und Helmen am Gürtel waren aufmarschiert, um eine angemeldete Demonstration der Antifaschistischen Aktion Heilbronn zu begleiten.
Die linken Demonstranten wollten gegen verstärkte Aktionen von Neonazis in der Region Heilbronn und gegen die ihrer Meinung massive repressive Unterdrückung ihres Protestes bei der 1.-Mai-Demo von hunderten Neonazis in Heilbronn protestieren.

450 Polizisten sorgen für Sicherheit

Die etwa 100 bis 120 Demonstranten zogen über die Götzenturmbrücke, am Wollhaus vorbei bis zum Friedensplatz, wo sie eine Kundgebung abhielten. Auf beiden Seiten wurden sie in wenigen Metern Entfernung von einem Spalier Polizisten begleitet. Auch an vielen Kreuzungspunkten, wo der Verkehr gestoppt werden musste, waren viele Polizisten postiert.

Insgesamt waren 400 Beamte der Landespolizei Baden-Württemberg im Einsatz. Im Bereich des Hauptbahnhofs überwachten weitere 50 Schutzleute der Bundespolizei die Ankunft sowie der Abfahrt der auswärtigen Demonstrationsteilnehmer.

Keine Ausschreitungen

Der rund zweistündige Aufmarsch verlief ohne Zwischenfälle. Polizeisprecher Rainer Köller erklärte das große Polizeiaufgebot damit, dass ursprünglich 250 Demonstranten angemeldet worden waren. Zudem habe man nicht gewusst, ob Neonazis sich irgendwo zusammenrotten. Wenn beide Gruppen aufeinandertreffen, "könnte es ausarten", berichtete er.

In der Heilbronner Innenstadt stellte die Polizei im Vorfeld mehrere Sachbeschädigungen an Wohn- und Geschäftshäusern fest. Bislang Unbekannte hatten entlang der Demonstrationsstrecke Stromverteilerkästen und Gebäude mit antifaschistischen Parolen und Zeichen besprüht.

Angst

"Man kriegt schon ein bisschen Angst, wenn man die vielen Polizisten hier sieht", teilte ein Hotelgast in der Bahnhofsvorstadt seine Gefühle mit. Ein Polizist in voller Schutzmontur beruhigte ihn gegen 16 Uhr. "Jetzt ist es zu Ende, da passiert nichts mehr", sagte er zu dem Heilbronn-Besucher.