Antirepressions-Demo in München

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Am Abend des 18.3.2011, dem Tag der politischen Gefangenen, fand in München eine Demo gegen Repression statt. Unter dem Motto „All the arms we need - Solidarität ist unsere Waffe“ demonstrierten an die 300 Menschen durch die Münchner Innenstadt. Die Demonstration fand als Teil einer Aktions- und Veranstaltungswoche zum Thema Repression statt.


In der Aktions- und Veranstaltungswoche ging es vor allem darum, Repression nicht als individuelles Problem der Betroffenen zu sehen. Sie entsprang dem Bedürfnis, einen kollektiven und solidarischen Umgang mit Repression zu finden, sei es bei der Begleitung von Prozessen und der solidarischen Unterstützung auf finanzieller und rechtlicher Ebene,  sowie auch der psychologischen Ebene. Getroffen mögen einige sein – gemeint sind wir alle!

 

Die Auftaktkundgebung der Demo startete um 18:00 Uhr am Gärtnerplatz. Zunächst war es für viele Teilnehmer_innen problematisch ihr Ziel zu erreichen, da sie durch massive Vorkontrollen durch die Polizei aufgehalten wurden, weshalb sich der Demobeginn verzögerte. Vermutlich wollten uns die Bullen damit noch einmal in unserem Vorhaben, eine Antirepressionsdemo durchzuführen, bestätigen. Nachdem Redebeiträge zu den Themen Repression und soziale Kämpfe, Extremismusbegriff,  Kriminalisierung linker Medien sowie den Hausdurchsuchungen in linken Buchläden in Berlin und im Infoladen des Kafe Marat in München und aus aktuellem Anlass ein Beitrag zur Atompolitik und der Repression der Castorgegner_innen im Wendland vorgetragen wurden, setzte sich der entschlossene und zeitweise sehr laute Demozug in Richtung Sendlinger Tor in Bewegung. Wie in München üblich wurden wir von einem grünen Wanderkessel begleitet, von zivilen Bullen im hinteren Teil der Demo ganz zu schweigen. Dabei ärgerten sie sich besonders darüber, dass die Demozug ihnen mehrfach in kurzen Sprints „davonrannte“.

Am Sendlinger Tor angekommen  fand eine Zwischenkundgebung statt. Inhaltlich ging es hierbei um den geschichtlichen Hintergrund des 18. März als Tag der politischen Gefangenen, Repression in Mexico, über die eine Aktivistin aus Atenco berichtete, und die rassistische Flüchtlingspolitik in Deutschland.

Auf dem Weg zur Abschlusskundgebung vor dem Innenministerium am Odeonsplatz konnten wir unsere Inhalte an viele Passant_innen durch lautstarke Parolen und Flyer vermitteln.
Dort angekommen wurden noch zwei Redebeiträge zum Thema Beugehaft und zu den Durchsuchungen des Infoladens des Kafe Marat gehalten.

Die Demo verlief fast reibungslos und in guter und entschlossener Stimmung. Leider wurden nach Beendigung der Abschlusskundgebung mindestens 2 Personen aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen in Gewahrsam genommen.

Die Demonstration war Höhepunkt einer Aktions- und Veranstaltungswoche gegen Repression.
Begonnen hatte die Woche am 12.3 2011. An der Gestaltung war ein breites Bündnis aus verschiedenen Gruppen aus dem  undogmatischen linksradikalen Spektrum beteiligt. An jedem Abend der Woche fanden Vorträge, Workshops und Diskussionen zu verschiedensten Themen mit dem Schwerpunkt Repression statt. Die Veranstaltungen waren sehr gut besucht und stießen auf großes Interesse. Das komplette Programm der Woche und die Aufrufe zur Demo findet ihr unter www.allthearms.blogsport.de

Anlässe zur Durchführung dieser Woche gab es genug. Seien es die verschärfte staatliche Repression  und Kriminalisierung  linker Strukturen oder  seien es permanente rassistische Kontrollen von Flüchtlingen und die gezielte Repression durch Behörden gegen diese. Das autonome Kulturzentrum Kafe Marat und der dazugehörige Infoladen in München wurden im letzten ¾ Jahr allein vier mal nach der Szenezeitschrift Interim durchsucht. Dabei entstand Sachschaden durch das Aufbrechen von Türen; bei der letzten Durchsuchung wurde einer anwesenden Person unter Androhung von unmittelbarer Gewalt eine DNA Speichelprobe entnommen. Eine Erklärung des Infoladen Münchens hierzu, und zu der Erwähnung im neuen VS Bericht findet ihr auf der Internetseite des Infoladens und auf indymedia.
Im Bezug auf Repression gegen Flüchtlinge, die rassistische Gesetzgebung und die katastrophalen Lebensbedingungen in deutschen Flüchtlingslagern findet auch am 22.März 2011 um 13:30 Uhr am Marienplatz eine Demonstration zum Thema „Asylbewerberleistungsgesetz abschaffen!“ statt, der im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages für die Rechte von Flüchtlingen organisiert wurde.

Wir sind nicht alle – es fehlen die Gefangenen!
Gegen Grenzen, Knäste und die Welt, die sie benötigt!

Infos zur gesamten Aktions- und Veranstaltungswoche sowie Aufrufe zur Demo etc. findet ihr hier:
www.allthearms.blogsport.de