Antifaschistische Demonstration am 5. März in Chemnitz

Damit's mal richtig sitzt!

Am nächsten Samstag, dem 5. März wird unter dem Motto „Damit’s mal richtig sitzt“ in Chemnitz eine antifaschistische Demonstration stattfinden. Beginnen wird die Demonstration um 11 Uhr beim Alternativen Jugendzentrum Chemnitz auf der Chemnitztalstrasse 54. Die Demonstration wird dann über die Chemnitztalstraße, die Straße der Nationen, über den Bahnhof, Bahnhofstraße, Innenstadtring bis zur Brückenstraße und dem Marx Monument verlaufen. Die Demonstration ist ein Protest gegen den, an diesem Tag geplanten, Aufmarsch von Neonazis in der drittgrößten sächsischen Stadt.

 

„Nazis wird aus unserer Sicht in Chemnitz nicht nur am 5. März ein fruchtbarer Boden bereitet“, so Ulli Katlewski vom Vorbereitungskreis der Demonstration. „Mit einem im Aufbau befindlichen NPD-Schulungszentrum, einer Anzahl an bundesweit relevanten Naziläden, festen Treffpunkten der Kameradschaftsszene, neurechten Zeitschriftenverlagen und einer im Fußball verankerten rechten Fankultur ist Chemnitz trotz mancher nicht unbeachtlicher Versuche der bürgerlichen Politik, das Problem anzugehen, nach wie vor ein fester infrastruktureller Punkt für die Neonaziszene.“

 

Die Demonstration richtet sich neben diesen Strukturbedingungen an diesem Tag auch konkret  gegen die Verdrehung der Geschichte des Nationalsozialismus, wie sie regelmäßig bei Gedenken an die Bombardierungen deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg vollzogen wird. In der Darstellung der deutschen Bevölkerung als unschuldige Opfer wird die Verantwortung der deutschen Gesellschaft und die Schuld deutscher Täter für den Zweiten Weltkrieg und die Massenmorde an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Lesben und Schwulen, Linken und behinderten Menschen verdrängt und relativiert. Die Rollen von Tätern/-innen und Opfern werden vertauscht. Gleichzeitig zielt die Demonstration auf die Kritik eines sich mehr und mehr gesellschaftlich verbreitenden Gedenkens, das die Verbrechen des Nationalsozialismus für bewältigt erklärt und diese vermeintlich erfolgreiche Bewältigung für die Neudefinition deutscher Macht und Rechtfertigung nationalistischer Politik im Inneren und Äußeren benutzt. Die Veranstalter_innen der Demonstration rufen zur regen Teilnahme an ihrer Veranstaltung auf.

 

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