Nazi-Kollaboration in der Dritten Welt - am Beispiel von Argentinien, Indien und Palästina

Vortrag und Diskussion mit Karl Rössel, Recherche International e.V.

 

In einigen Ländern der Dritten Welt sympathisierten Teile der Bevölkerung und hochrangige Politiker mit den deutschen Nazis und den italienischen Faschisten. Kollaborateure haben die faschistischen Achsenmächte politisch, ökonomisch und in vielen Fällen auch militärisch unterstützt und dies rund um den Globus. Selbst für die Todesschwadronen der Waffen-SS, die Giftgasbrigaden der italienischen Faschisten und die Mordkommandos der japanischen Besatzer ließen sich Tausende Helfershelfer anheuern. Zehntausende meldeten sich freiwillig zur Arbeit in den Rüstungsindustrien der Krieg führenden Mächte, Hunderttausende zum Kriegsdienst in deren Streitkräften und Millionen Menschen bejubelten deren Siege. Der Vortrag erinnert an diese „faschistische Internationale“ und dokumentiert am Beispiel des Umgangs mit Nazi-Sympathisanten aus Palästina, Indien und Argentinien, wie Wissenschaftler und Publizisten hierzulande Faschisten und Antisemiten als antikoloniale Freiheitshelden darstellen.

 

Karl Rössel ist Journalist und initiierte 1996 mit dem Verein Recherce International e.V. das Projekt «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg». Er recherchierte seitdem in Westafrika, Ozeanien, Australien und auf den Philippinen. Rössel ist außerdem Kurator der gleichnamigen Ausstellung, Ko-Autor des Buchs „Unsere Opfer zählen nicht“ sowie der Unterrichtsmaterialien zum Thema.  

 

Die Veranstaltung findet am 15. Februar um 20 Uhr in Bonn statt. Der Ort wird in Kürze bekannt gegeben.