Balingen - wo sich Fuchs und Hase noch gute Nacht sagen...

Zollernalbkreis

Durch die effektive Öffentlichkeitsarbeit der Alb-Offensive seit ihrer Gründung vor knapp zwei Jahren dürfte inzwischen auch ausserhalb des Tellerrandes der Kleinstadt Balingen bekannt sein, dass der Zollernalbkreis, welcher direkt an die Landkreise Tübingen, Reutlingen, Sigmaringen, Tuttlingen, Rottweil und Freudenstadt grenzt, schon seit Urzeiten Schauplatz rechter Umtriebe ist. Dabei ging es mal mehr mal weniger sanft zu.

 

Rechtsradikal motivierte Gewalttaten sind keine Seltenheit. Nur wenige dieser fremdenhassorientierten Gewaltverbrechen schaffen den Weg in die Öffentlichkeit. Es handelt sich hierbei jedoch nicht nur um orientierungslose Dorffaschisten, sondern zum Teil auch um durch und durch organisierte Neonazis und "Autonome" Nationalisten. Von der knapp 40 Mitglieder starken Organisierten JN mit Sitz in Balingen bis hin zur extremen Rechtsrockband "Propaganda" oder "Zollernwut" hat Balingen alles zu bieten, was das Kaff echt unangenehm werden lässt. Dass die NPD mal kurz knapp 15% der Stimmen eines kleinen Teilortes mit ca. 1600 Einwohnern bei der Landestagswahl einsacken darf gibt es auch nur hier geboten...

 

Zwar behauptet Oberbürgermeister Helmut Reitemann (CDU (war ja klar!)) steif und fest, es gäbe hier keine Faschisten, jedoch ist dies tatsächlich nur ein bruchteilhafter Auszug der Ereignisse, welche sich hier Tag für Tag immer wieder aufs neue zutragen.

 

Unser Anliegen ist heute jedoch nicht darüber zu berichten, dass es auch in Balingen und im Zollernalbkreis allgemein Neonazis gibt. Das macht die Alb-Offensive eigentlich schon ganz gut. Vielmehr möchten wir ein bisher leider ehr unbekanntes und selten behandeltes Thema anschneiden.

 

Im Gegensatz zu anderen Städten hat Balingen ein nicht sonderlich umfangreiches Kneipenangebot. Subtrahiert Mensch die Kneipenangebote, welche zum Teil als regelrechte Brutstätten für Rechte dient, bleiben nur eine Hand voll Lokalitäten übrig, welche alternativ erscheinen und wo linker Mensch unter umständen reinschneien könnte (sofern Mensch sich die Eintritts und/oder Getränkepreise überhaupt leisten kann - die sind da nämlich sehr teuer!). Und selbst dort taucht doch immer wieder das bislang wissenschaftlich unerklärte Phänomen auf, dass sich in diesen Kneipen auch Neonazis sehr gerne rumtreiben und Menschen, welche von sich behaupten linksorientiert und gegen Faschos zu sein, tatenlos in der gleichen Absteige hocken und mit dem bekannten Faschisten unter Umständen vielleicht doch auch mal ein Bierchen zischen. Zu passender musikalischer Unterhaltung wie z.B. „Böhse Onkelz“ wird dann munter festgestellt "Ach ja, eigentlich sind wir garnicht so verschieden. Immerhin kann ich diese blöden Kanacken die immer vor dem City-Center rumlungern auch nicht besonders leiden...". Weiter subtrahiert bleibt eigentlich nur noch eine Kneipe, und zwar der Bären in der Balinger Südstadt, als tatsächlich Nazifreie Bude übrig.

 

Das ist ein echtes Problem! Als gutes Beispiel für die angesprochenen Brutstätten kann "Der Kleine Treff" in der Ebertstr. 2, "Alt Balingen" aka. "AB" in der Wilhelm- Kraut- Str. 8 und "Balinger Rock-Cafe" in der Bahnhofstr. 26 genannt werden. Bei diesen Lokalen handelt es sich um ein so enormes Neonaziaufkommen, dass sich dort nichteinmal die superalternativen Pseudolinken mit ihrer merkwürdigen Verteilung von Toleranz rein trauen.

 

Als Brennpunkt kann besonders "Der Kleine Treff" betrachtet werden. Dort trifft Dorffascho auf organiserter Neonazi. Ist alles dabei - ob jung oder alt! Optisch alternative Menschen werden von den ebenfalls als stadtbekannte faschistische Türsteher gar nicht erst reingelassen. Regelmäßige Gewaltausbrüche sind vor dem Laden so gut wie an jedem Wochenende zu beobachten. Oftmals gingen auch Rassistisch und Faschistisch motivierte Gewaltübergriffe auf Linke oder MigrantInnen gezielt aus diesem Laden heraus. Sollte Mensch als Nichtrechter diesen Schuppen passieren müssen, ist es besser die Straßeseite zu wechseln, da in jedem Fall mit Anquatschversuchen und eventuellen Übergriffen zu rechenen ist. Als Geschäftsführer für "Der Kleine Treff" ist im Übrigen "Dirk Bamberger" aufgeführt (ihm gehört u.A. auch das Top 10 in Tübingen, Balingen und Singen).

 

Das "Alt Balingen", welches gleich um die Ecke liegt, dient ehr als ruhiger und gemütlicher Treffpunkt für Nazis um sich in aller ruhe voll laufen lassen zu können, bevor Nazi in den "Kleinen Treff" torkeln kann. Auffällig wird hier, dass das "AB" zumindest in der Vergangenheit den gleichen Inhaber wie "Der Kleine Treff" verzeichnete.

 

Als dritter von Grund auf böser Laden kann das "Balinger Rock-Cafe" bezeichnet werden. Dies ist mehr eine Rockerkneipe und dient ausserdem dem "Motoclub Zollernalb" (ein Supporterclub der "Hells Angels") als Treffpunkt. Aber auch hier treffen sich regelmäßig Neonazis und auch von diesem Laden aus, mit Lage gegenüber des Hauptbahnhofes, gingen schon die ein oder anderen definitiv rechtsradikal motivierten Übergriffe aus.

 

Somit wären zumindest die schlimmsten genannt.

 

Als nicht weniger schlimmes, aber dazu sehr skurriles Problem kann das Aufkommen von Nazis in („links-„) alternativen Kneipen in Balingen gewertet werden.

 

Wie bereits erwähnt, haben linke bzw. linksorientierte alternative Menschen nicht gerade viel Auswahlmöglichkeiten was nazifreie Wochenendgestaltungen anbelangt. Als relativ alternative Läden gelten in Balingen „The Bar“ in der Jakob-Beutter-Strasse 14, „Südbahnhof“ in der Badstrasse 1, „Bären“ in der Ebertstrasse 17 und „Sonnenkeller“ am Viehmarktplatz 8. Der „Bären“ aussen vor als tatsächlich nazifreie Zone, sind sowohl im „Südbahnhof“ als auch in „The Bar“ und vor allem im „Sonnenkeller“ häufig eindeutig rechtsradikale und auch extrem gewaltbereite Personen anzutreffen.

 

Neonazis könnten in „The Bar“ und im „Südbahnhof“ noch ehr als Gelegenheitsbesucher bezeichnet werden. Wobei es Berichte von einer Party des Tattoo- & Piercingstudios „King Rich & Shockers“ gibt, bei dem sich mehr Nazis als Sand am Meer in „The Bar“ zusammen gerottet haben sollen. Auch im „Südbahnhof“ gab es in der Vergangeheit rechtsradikal motivierte und extrem gewalttätige Übergriffe auf nichtrechte Menschen.

 

Richtig problematisch wird es im „Sonnenkeller“. Der „Sonnenkeller“ gibt sich nach aussen hin alternativ und punkrockig. Nirgendwo sonst in Balingen steigen so viele Konzerte, bei welchen schon zahlreiche punkrock und linksalternative Bands aufgetreten sind. Hier trifft sich die subkulturelle Szene. Und trotz allem dient der Sonnenkeller als regelrechter Stammtisch für stadtbekannte überzeugt rechtsradikale Neonazis! Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass der Sonnenkeller bis etwa mitte letzten Jahres einen eindeutig rechtsextremen Türsteher angestellt hatte, welcher unter Anderem gute Kontakte in die rechte Szene und zur balinger Rechtsrockband „Propaganda“ pflegte. Dieser veranlassete oftmals, dass punkig gekleidete Menschen oder Leute mit linken Inhalten auf der Kleidung nicht in den „Sonnenkeller“ gelassen wurden. Begründet wurde dies vom Nazitürsteher in den meisten Fällen durch die optische Erscheinung des Besuchers.
Im „Sonnenkeller“ geht es nicht immer sanft zu. Als ob es nicht schlimm genug wäre, dass sich dort überhaupt Neonazis treffen und vollsaufen, sind Anquatschversuche, Gewaltandrohungen und auch extrem gewalttätige (zum Teil bewaffnete!) Übergriffe auf nichtrechte Menschen keine Seltenheit. In den meisten Fällen ist das Motive der rechtsradikalen Angreifer mehr als eindeutig die reine Diskriminierung! Oft hat es sich auch zugetragen, dass die potenziellen Opfer bereits im „Sonnenkeller“ von Neonazis bedroht und ausgespäht wurden und dann später ausserhalb der Lokalität auf dem Nachhauseweg von den rechtsradikalen Gewalttätern abgefangen und zusammengeschlagen oder auch gefoltert wurden.


Am schlimmsten wird die Geschichte an dem Punkt, bei welchem festzustelle ist, dass es sowohl den Ladeninhabern als auch dem restlichem nichtrechtem Personal und vor allem den Gästen scheiß egal zu sein scheint!

 

Diverse Unternehmungsversuche gegen rechte Aktivitäten in alternativen Läden in Balingen blieben in der Vergangenheit schlicht weg unerhört und erfolglos, da es in Balingen leider so gut wie keine Menschen gibt, die bereit dazu sind etwas gegen Faschistische Idioten zu unternehmen....

 

Probleme über Probleme über Probleme – das ist ein echtes Problem!

 

Fortsetzung folgt..?