Demonstration gegen den Rhein/Main-Kommers und Studentische Verbindungen

Demonstration gegen den Rhein/Main-Kommers  und Studentische Verbindungen am 6.11. in Darmstadt / Aktionen gegen den 10. Akademikertag in Frankfurt am 5. und 6.11.

 

Am kommenden Samstag wird in Darmstadt eine Demonstration gegen studentische Verbindungen im allgemeinen und gegen das Abhalten des Rhein/Main-Kommers in der Orangerie im Darmstädter Stadtteil Bessungen stattfinden. Beginn ist um 17:00 Uhr am Luisenplatz.

Die Demonstration ist jedoch nur eine von mehreren Aktionen, die an diesem Wochenende in Darmstadt und Frankfurt stattfinden werden. Anlass dazu bietet der „Convent deutscher Akademikerverbände“ (CDA), der den sogenannten „10. Akademikertag“ in Frankfurt ausrichten will.

 

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Der CDA ist ein Zusammenschluss mehrerer Dachverbände, in denen sich verschiedene Formen studentischer Verbindungen organisieren. Mit dabei ist auch die deutsche Burschenschaft, also der Dachverband, in dem sich der äußerste rechte Rand der Burschenschaften tummeln, in dem es offene Verbindungen zu NPD und freien Kameradschaften gibt und in dem aus dem völkischen Bezug auf Nation und Rasse kaum ein Hehl gemacht wird. Von anderen Verbindungen gibt es hierzu kaum Distanzierungen, welche dann jedoch durch das gemeinsame Auftreten - etwa bei eben besagten „Convent deutscher Akademikerverbände“ – ohnehin vollkommen unsinnig sind.

Dennoch wollen wir nicht nur diesen äußersten rechten Rand der studentischen Verbindungen kritisieren, sondern klar machen, dass wir grundsätzlich ein Problem mit dem Gedankengut haben, dass von allen Studentenverbindungen vertreten wird.

Schließlich bleiben sie grundsätzlich erzreaktionäre Vereinigungen, die durch einen widerlichen Mix aus Sexismus, Elitedenken und Deutschtümelei zu bestechen wissen und in einer auch nur ansatzweise fortschrittlichen Gesellschaft nichts zu suchen haben.

 

Für den am Samstag geplanten Kongress mussten sich die Veranstalter des Convents nun schon zum zweiten mal neue Räumlichkeiten suchen, nachdem zuerst die IHK und nun auch das Mövenpickhotel durch politischen Druck bzw. aus Angst vor Protesten die Zusagen für die Räumlichkeiten wieder zurückzogen. Nun soll der Kongress im „Darmstädter Hof“ in Nieder-Eschbach stattfinden, welcher sich für eine Distanzierung zu diesen dem rechten Rand nahe stehenden Gruppen anscheinend nicht zu schade ist. Eine Gegenkundgebung ist daher für 11:00 Uhr vor dem Darmstädter Hof angesetzt.

Im Anschluss an den Kongress soll in der Darmstädter Orangerie dann ab 19:30 der Rhein/Main-Kommers – ein streng reglementiertes Massenbesäufnis - stattfinden. Hier sieht man offensichtlich weniger ein Problem darin, solchen reaktionären Vereinigungen städtische Einrichtungen zu überlassen, auch wenn es mittlerweile auch von einigen Lokalpolitiker_innen öffentliche Kritik an der Veranstaltung gibt und offiziell bekannt gemacht wurde, dass keine Vertreter_innen der Stadt Darmstadt bei dem Kommers erscheinen werden.

Ganz anders in Frankfurt: Hier werden die Verbindungsstudenten am Freitag von Vertreter_innen der Stadt im  Römer offiziell willkommengeheißen. Auch hier wird es eine Protestkundgebung geben, die um 15:30 am Römer startet.

Die aktuellen Infos zu den Gegenaktionen finden sich auch auf dem Blog des Vorbereitungsbündnisses unter http://derreaktioninsbierspucken.blogsport.de. Es macht auf jeden Fall Sinn, dort zeitnah vor den Aktionen noch mal vorbei zu schauen, falls sich irgendetwas ändern sollte. Dort gibt es auch den Aufruf zu den Aktionen und einen Reader mit Hintergrundinformationen.

    

Die Demonstration in Darmstadt wird um 17:00 Uhr am Luisenplatz beginnen. Nach der Auftaktkundgebung ziehen wir dann nach Bessungen um den Orangerie-Park herum, um dann im Park unmittelbar vor dem Veranstaltungsort des Rhein/Main-Kommers die Abschlusskundgebung abzuhalten, die bis 22:00 Uhr angemeldet ist.