Solidaritätsaufruf für die Gefangenen in Belarus

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Seit Anfang September sind die sozialen Aktivist_innen in Belarus noch nie dagewesenem Druck ausgesetzt. Nach dem Versuch der Brandstiftung an der Russischen Botschaft in der Nacht auf den 31. August 2010 und dem Start der Präsidentenwahlkampagne mussten rund hundert soziale Aktivist_innen aus verschiedenen Städten (Grodno, Brest, Gomiel, Minsk and Soligorsk) durch „Gespräche“, Verhöre beim KGB, Hausdurchsuchungen und Festnahmen, manche von ihnen sind noch immer in Haft.

 

Die Möglichkeit zur Festnahme für drei Tage ohne Anklageeinreichung ausnutzend haben die Autoritäten die Aktivist_innen alle drei Tage als Verdächtige in anderen Fällen verhaftet. Alles zusammen waren 13 Menschen bereits 153 Tage unrechtsmäsig in Haft. Während den Vernehmungen werden die Aktivist_innen geschlagen, damit bedroht von ihren Studienplätzen verwiesen zu werden, unter psychologischen Druck gesetzt und können keinen Besuch von Verwanten empfangen.

 

Erst einen Monat nach den Verhaftungen, am 1. Oktober, wurde die Anklage gegen Mikalaj Dziadok erfunden: die Teilnahme an der Aktion in der Nähe des Generalstabs des Verteidigungsministerium (Artikel 339 Teil 2 Hooliganismus, bis zu 6 Jahren Gefangenschaft). Am 20. September wurde Aliaksandar Frantskievich für die Vorbereitung der Attacke auf die Polizeistation in Soligorsk angeklagt.

 

Alle diese Unterdrückten sind Aktivist_innen und Teilnehmer_innen der sozialen, ökologischen, antiautoritären, antifaschistischen und humanitären Initiatieven. Wir rufen alle die sich um das Schicksal der verhafteten Anarchist_innen, Antiautoritären und sozialen Aktivist_innen kümmern dazu auf, vom 14. bis 20. Oktober Solidaritätsaktionen in der Nähe von belarussischen Botschaften und repräsentativen Büros rund um die Welt zu organisieren. Nur durch die Mittel der globalen Solidarität können wir unsere Kamerad_innen aus dem Gefängnis hohlen.

 

Bitte helft uns diesen Aufruf so weit wie möglich zu verbreiten. Ihr könnt Informationen über Solidaritätsaktionen an minsksolidarity@riseup.net senden.

 

Eine Chronik der Ereignisse gibt es auf http://belarus.indymedia.org/blog/minsksolidarity

 

Die Supportbriefe könnt ihr an das Untersuchungsgefängnis mit folgender Adresse schicken:

 

Minsk, 220050, Volodarskogo str. 2,SIZO-1, cell 42, Mikalaj Dziadok

Minsk, 220050, Volodarskogo str. 2, SIZO-1, cell 46, Aliaksandar

Frantskievich

 

Freund_innen und Verwante der Verhafteten