Das Bild des „Penners“ ist in der bürgerlichen Mitte fest verankert. Ein/e Wohnungslose/r muss asozial und für sein/ihr Leid auf irgendeine Weise verantwortlich sein.
Entweder durch Drogen, kein Engagement in der Schule oder durch eine
der vielen anderen Projektionen, die dem Durchschnittsbürger so in den
Sinn kommen. Diese Denkweise spiegelt sich in vielerlei Hinsicht als
Diskriminierung, sowohl von Staat als auch Gesellschaft, wieder. Beide
gehen zum Teil „militant“ gegen Obdachlose vor. Der jüngste bekannte
Fall ist der Mord an Klaus B. in Kamp-Limpfort, bei dem zwei „Normalos“
den in einem Auto übernachtenden Klaus solange angriffen und verletzten
bis er starb.
Dieses Jahr wollen wir bei unserer Gedenkdemo für Josef Anton Gera auch
das Thema Soziale Ausgrenzung aufgreifen, da auch Gera in diesem
Kontext ermordet wurde, auch wenn jene nicht das Mordmotiv darstellte.
Im Vorfeld zur diesjährigen Gedenkdemo für Josef Gera haben wir Thomas Wagner zu einer Veranstaltung eingeladen.
Thomas Wagner ist ein Streetworker aus Düsseldorf, der mit seinem
Vortrag die Ausgrenzung gegenüber Wohnungslosen in der BRD näher
erläutern will.
8. Oktober 2010 – 19:30 – Bahnhof Langendreer