Schanzenfest: Verstärkung für Hamburgs Polizei

Randalierer vor einer brennenden Barrikade im Hamburger Schanzenviertel - © dpa Bildfunk - Fotograf: Kay Nietfeld
Erstveröffentlicht: 
31.08.2010

Die Hamburger Polizei rechnet auch in diesem Jahr mit gewalttätigen Ausschreitungen nach dem Schanzenfest am Sonnabend. Nach Auffassung des Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders, sind die Ordnungshüter jedoch gut vorbereitet. Das berichtete NDR 90,3 am Dienstag. Insgesamt werden am Wochenende rund 2.800 Polizisten auf der Straße sein: Die komplette Bereitschaftspolizei mit rund 900 Beamten, etwa 700 Beamte der Alarmabteilung sowie rund 1.200 zusätzlich angeforderte Polizisten. Laut Lenders kommen letztere aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Berlin und von der Bundespolizei.

 

"Ritualisierte Gewaltexzesse" erwartet


"Wir müssen nichts herbeireden, aber wir rechnen mit den ritualisierten Gewaltexzessen, zum einen von den Linksautonomen, zum anderen von Krawalltouristen, die extra deshalb ins Schanzenviertel kommen", sagte Lenders. Deshalb sei es richtig, nicht aus finanziellen Gründen an Einsatzkräften zu sparen. Denn sobald es Krawall gebe, müsse die Polizei so schnell wie möglich ins Schanzenviertel. Innensenator Heino Vahldieck (CDU) sagte dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstagsausgabe): "Wir hoffen natürlich auf ein friedliches Schanzenfest. Die Erfahrung der letzten Jahre lehrt uns aber, dass wir im Anschluss mit Ausschreitungen rechnen müssen. Die Polizei sucht keine Konfrontation, wird gegen Randalierer aber konsequent einschreiten."

 

Behörden dulden Schanzenfest


In der Szene um das linksautonome Zentrum Rote Flora geht man dagegen von einem friedlichen Verlauf des Schanzenfestes aus. Die Rote Flora lädt zu einem Tag der offenen Tür ein und soll am Abend geschlossen werden. Das Fest wird in diesem Jahr von den Hamburger Behörden geduldet - auch ohne offizielle Anmeldung. Darauf hatten sich die Innen- und die Sozialbehörde sowie der Bezirk Altona geeinigt. Im Anschluss an die jüngsten Schanzenfeste im Juli und September 2009 war es zu schweren Ausschreitungen mit zahlreichen Verletzten gekommen.