Debatte über Wagenburgen

Erstveröffentlicht: 
10.08.2010

Münstereck

 

Debatte über Wagenburgen

 

Eigentlich müsste sich in einer Stadt wie Freiburg doch ein Plätzchen für eine so friedliche Wagenburg wie das "Kommando Rhino" finden lassen. Sollte man meinen. Doch das ist schwierig. Erstens ist Freiburg eher voll als leer; das bekommen schon Leute zu spüren, die hier ganz normal in eine Mietwohnung ziehen oder ein Haus bauen wollen. Zweitens haben alle Eigentümer privater Grundstücke, die für eine Wagenburg in Frage kämen, abgelehnt, und zwingen kann man sie nicht. Drittens geht auf Naturschutzflächen nichts, und das ist gut so. Und viertens will der Gemeinderat keine weiteren Flächen für Wagenburgen ausweisen – dahinter steht die Ahnung, dass es sich in dieser Republik durchaus rumsprechen könnte, wenn im klimatisch begünstigten Freiburg auch ein freundliches Klima für Wagenburgen geschaffen würde. Bei den ersten drei Punkten kann die Stadtverwaltung nicht viel ausrichten, der vierte Punkt ist ein politischer und eine Sache des Gemeinderats. Vor 14 Jahren wurde ein Grundsatzbeschluss gefasst, der weitere Wagenburgen auf städtischen Flächen verhindert. Ist dieser Beschluss noch immer Konsens? Ist Wagenburg gleich Wagenburg? Gäbe es Kriterien, die eine Wagenburg erfüllen müsste, damit sie auf öffentlichen Flächen geduldet werden könnte? Schwierige Fragen. Eine Debatte darüber würde sich lohnen. In der Öffentlichkeit läuft sie sowieso.