Keine Ruhe an den Infoständen der AfD-Augsburg!
Im Namen ihres Bundestagswahlkampfs richtete die Augsburger AFD am Samstag den 29.07.2017 einen Infostand am zentralen Königsplatz ein. Circa 10 Angehörige der rechts-populistischen Partei - allen voran der für die Partei im Stadtrat sitzende Lehrer Markus Bayerbach - propagierten ihr nationalistisches Gedankengut. Als besonders perfide zeigte sich dabei erneut die Strategie der Partei, Passanten über den Aufhänger einer vermeidlich harmlosen Petition für die Abschaffung der Rundfunkgebühren an ihren Stand zu locken.
Um die rechte Propaganda nicht unkommentiert walten zu lassen, führten lokale Aktivist*innen spontane Aktionen gegen die Partei durch.
So wurde ab 11 Uhr unmittelbar neben den Stand durch verschiedene Künstler*innen ein klares musikalisches Statement in Richtung der nationalistischen Nachbar*innen gesetzt. Innerhalb kürzester Zeit fanden sich zahlreiche Unterstützer*innen der spontanen Straßenmusik-Aktion ein, sodass der Kreis der Zuhörer*innen bei ständig wechselndem Publikum zeitweise sogar bis auf circa 50 Personen anwuchs. Die Aktion weckte die Aufmerksamkeit und Solidarität einer Menge Passant*innen und lies die Ortsgruppe der AFD ziemlich verloren im Abseits stehen.
Parallel sorgten Kreidemalereien für eine visuelle Begleitung des Protests. Mittels zahlreicher Parolen, die den Stand letztendlich komplett einrahmten, wurde auf die weniger harmlosen Charakteristika der AFD aufmerksam gemacht.
Für weitere Aufklärung sorgten durchgängig auch Gespräche zwischen anwesenden linken Aktivist*innen und (teilweise) durch die subtile Vorgehensweise der Partei getäuschten Passant*innen. Nicht selten endete von daher ein eben erhaltener Flyer als den Platz verschönerndes Konfetti auf dem Boden.
Unter den Augen der circa 30 durchgängig am Platz anwesenden linken Aktivist*innen räumten die Rechtspopulisten sichtlich genervt bereits 1 ½ Stunden vor dem öffentlich beworbenen Ende des Infostands das Feld.
Während der gesamten Aktionen kam es zu immerwährenden Provokationen seitens der „Wahlhelfer*innen“ der Partei, die besonders in einem Fall bis hin zur körperlichen Bedrohung / Belästigung einer malenden Aktivistin reichten. Dies kann vor allem als Ausdruck der Hilflosigkeit der AFD Anhänger*innen gegen die gewählten Aktionsformen gewertet werden. Daran änderte auch das ständige Monieren von Markus Bayerbach bei den regelmäßig erscheinenden Polizeistreifen nichts. Ansonsten hielten sich die Polizeikräfte diesmal im Übrigen im Hintergrund, beziehungsweise verdeckt. Das Ausbleiben von Repressionsmaßnahmen darf hierbei unter Angesicht des unverhältnismäßigen Vorgehens der Augsburger Sicherheitskräfte bei den vergangenen Aktionen gegen die lokale AFD jedoch nicht überbewertet werden oder zur Leichtfertigkeit verleiten.
Der Verlauf des Tages kann somit abschließend durchaus als Erfolg gewertet werden.
Es gilt jedoch nun auch die noch folgenden Wahlkampftermine der Partei im Auge zu behalten:
12.8. Infostand am Königsplatz vor K&L
19.8. Infostand am Königsplatz vor Orsey
26.8. Infostand am Königsplatz vor Orsey
2.9. Infostand am Königsplatz vor Orsey
9.9. Infostand am Königsplatz vor Orsey
16.9. Infostand am Königsplatz vor K&L
23.9. Infostand am Königsplatz vor K&L
Organisiert weiterhin Widerstand gegen die rechte Propaganda der Partei und sorgt durch verschiedene kreative Aktionsformen dafür, dass auch weiter kein Termin des (Augsburger) AFD-Wahlkampfes unbegleitet bleibt!
Gegen jeden Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Nationalismus, gegen Homophobie und jegliche andere Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung! Für das freie Leben!
Freie Augsburger Antifaschist*innen