Beim Prozessauftakt gegen die mutmaßlichen Täter des Anschlags auf Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) ist die Verhandlung am Montag kurz nach Beginn unterbrochen worden.
Leipzig. Beim Prozessauftakt gegen die mutmaßlichen Täter des Anschlags auf Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) ist die Verhandlung am Montag kurz nach Beginn unterbrochen worden. Der Anwalt des angeklagten Thomas K. legte einen Befangenheitsantrag gegen die vorsitzende Richterin ein. Der Prozess hätte niemals eröffnet werden dürfen, argumentierte der Rechtsbeistand, weil eine Beteiligung seines Mandaten nicht nachgewiesen wurde. Die am Tatort gefundenen DNA-Spuren von Thomas K. seien nicht ausreichend.
Im November 2015 hatten Unbekannte zwei Fenster von Gemkows Wohnung mit Pflastersteinen eingeworfen und anschließend Buttersäure ins Innere geworfen. Gemkow, seine Frau und seine beiden Kinder befanden sich zum Zeitpunkt der Tat im Haus. Verletzt wurde niemand. Zum zweiten Prozesstermin am 14. August ist Gemkow als Zeuge geladen. Ein politischer Hintergrund der Tat wird nicht ausgeschlossen. Die Angeklagten werden dem rechtsradikalen Milieu zugeordnet.