Gemäßigte AfD-Mitglieder bilden Gruppe

Erstveröffentlicht: 
25.07.2017
Kritiker von Sachsen-Anhalts Landeschef verbünden sich Von Simon ribnitzky

 

Magdeburg. In Sachsen-Anhalts AfD haben sich Kritiker des Landeschefs André Poggenburg zu einer Interessengemeinschaft des gemäßigten Parteiflügels zusammengeschlossen. „Es ist wichtig, dass es neben dem national-konservativen auch ein bürgerlich-konservatives Angebot in der AfD gibt“, sagte gestern einer der Sprecher der Gruppe, der Wittenberger AfD-Kreisvorsitzende Dirk Hoffmann. Die Gruppe wurde am Sonntag von 50 Mitgliedern gegründet. Ziel sei, in eine vernünftige Diskussion mit dem Poggenburg-Lager zu kommen. Eine Spaltung der Partei lehne die Gruppe ganz klar ab. Den Angaben zufolge orientiere sie sich an ähnlichen Zusammenschlüssen in Bayern und Nordrhein-Westfalen.

 

Poggenburg sagte, er werde die Aktivitäten der Gruppe genau beobachten. Das Anliegen, der liberalen Strömung in der AfD mehr Gewicht zu verleihen, sei zu begrüßen. „Aber man muss sich fragen, für was diese Gruppe wirklich steht.“ Es seien zahlreiche Mitglieder darunter, die sich an Umsturzplänen gegen den Landesvorstand beteiligt hätten. „Wenn sie versuchen, eine Parallelstruktur in der AfD aufzubauen, wäre das schädlich.“

 

In der Partei toben seit Monaten Streitigkeiten. Kritiker werfen Poggenburg vor, die AfD durch Äußerungen mit Begriffen aus der Nazi-Zeit in die Nähe der rechtsextremen NPD zu rücken. Poggenburg hingegen sieht in der Kritik den Versuch, den Landesvorstand zu stürzen. Mehrere Kreischefs, darunter auch Hoffmann, forderte er bereits zum Rücktritt auf.