Grüne fordern raschere Aufwertung von Gedenkort für 17. Juni 1953

Erstveröffentlicht: 
13.07.2017

Die Grünen kritisieren, die Leipziger Stadtverwaltung tue zu wenig für die Gedenkstätte der Opfer des 17. Juni 1953. Mit einer Anfrage im Stadtrat will die Fraktion erreichen, dass die Anlage aufgewertet wird.

 

Leipzig. Die Gedenkstätte für die Opfer des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953 wird immer noch nicht ausreichend renoviert und aufgewertet, kritisieren die Grünen im Leipziger Stadtrat. Obwohl es einen gemeinsamen Ratsbeschluss mit CDU, SPD und den beiden FDP-Stadträten gebe und obwohl im laufenden Haushalt 15.000 Euro bereitgestellt wurden, sei die Grabstätte auf dem Südfriedhof nach wie vor in einer absoluten Randlage und kaum auffindbar, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion.

 

Mit einer Anfrage an die Verwaltung wollen die Grünen deshalb klären, wann die Gedenkstätte umfassend erneuert und in das Wegeleitsystem des Friedhofs eingebunden werden soll. Die Grabstätte befindet sich seit der Bestattung der Opfer durch das SED-Regime am Rand des Südfriedhofs im Urnengarten Nord. Dagegen werde an zentraler Stelle, im früheren sozialistischen Ehrenhain unter anderem an SED-Funktionäre erinnert, kritisiert die Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft in der Anfrage.

 

Die bisherigen Maßnahmen, bei denen Efeu zurückgeschnitten, die Einfassung der Gräber erneuert und der große Gedenkstein gesäubert wurde, bezeichnete sie als unbefriedigend. Die Grünen fordern eine stärkere Einbindung der Gedenkstätte in das Wegeleitsystem des Friedhofs, außerdem Informations- und Schautafeln. Darüber hinaus regen sie an, ein externes Gremium einzusetzen, das die Aufwertung der Gedenkstätte begleiten soll.

 

Nach einer Erhöhung der vorgeschriebenen Arbeitsnormen waren am 17. Juni 1953 Arbeiter in der gesamten DDR in den Streik getreten. In den großen Städten, darunter Ostberlin, Halle und Leipzig, kam es zu Volksaufständen. Polizei und Sowjetmilitärs schlugen die Demonstrationen gewaltsam nieder, in der Stadt wurden vier, im gesamten Bezirk insgesamt acht Menschen getötet.