[Leipzig] Vermummte sorgen für Spielabbruch zwischen VfK Blau-Weiß Leipzig und dem TSV Schildau

Erstveröffentlicht: 
27.05.2017

Das Landesklassespiel wurde beim Stand von 1:0 für den VfK Blau-Weiß gegen Schildau abgebrochen, weil unbekannte Personen auf das Spielfeld gestürmt waren.

 

Kleinzschocher. Am Kantatenweg tauchten in der 28. Minute plötzlich 30 bis 40 schwarz maskierte Personen auf und sorgten bei allen Beteiligten für Entsetzen. Sie stürmten über den Hintereingang ins Stadion und rannten auf die Spielerbänke zu. Körperliche Übergriffe fanden nicht statt, und die Personen verließen nach einer Schreck-Minute wieder das Gelände. Der Angriff galt wohl den Schildauern, denen Beleidigungen und Drohungen zugerufen wurden.

„Die Vermummten hätten die Schildauer Spieler als Nazis und Faschisten beschimpft“, hieß es aus dem Lagezentrum der Polizei am Abend. Anschließend hätten die Angreifer Pyrotechnik gezündet. Danach verließen sie den Platz.

Schon während des Überfalls verließen Spieler von Blau-Weiß und Schildau den Platz. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, wurde das Spiel allerdings nicht mehr angepfiffen. Nach Meinungen einiger Beteiligten wollte Schildau nach dem Vorfall nicht weiterspielen. Das Schiedsrichtergespann um Thomas Schneider, Dominik Hildebrandt und Andre Keyselt war nach dem Spiel zu keiner Stellungnahme bereit. Sie machten auch keine Angaben darüber, ob sie das Spiel abgebrochen haben oder der TSV Schildau nicht mehr weiterspielen wollte, und verwiesen auf künftige Verbandsinformationen.

Bekanntlich hatten vermummte Personen schon Mitte Mai das Spiel gegen den Bornaer SV gestört. Dadurch war es nun der zweite Vorfall innerhalb von 14 Tagen am Kantatenweg. Bei den Gastgebern wird vermutet, dass es eher mit den jeweiligen Mannschaften zu tun hatte, die zu Gast waren. Auch Blau-Weiß-Trainer Olaf Kaplick war „völlig überrascht“ und unterstrich, dass „im Vorfeld keine Anzeichen für einen solchen Übergriff vorlagen.“

VfK Blau-Weiß war auf der Siegerstraße

Bei strahlenden Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen begann das Landesklassespiel unter optimalen Voraussetzungen und mit einer Blau-Weißen Mannschaft, so wie man sie die letzten Wochen kannte. Bereits in der ersten Minute hatte die Kaplick-Elf die erste Chance, doch Marcus Gensel konnte den Fehler des Schildauer Schlussmanns Max Hammer nicht nutzen, der an einer Flanke vorbeigriff.

Die Schildauer, die im Abstiegskampf stecken, standen von Beginn an sehr tief und lauerten auf Konter. Seit fünf Spielen ist die Mannschaft von Olrik Schulze sieglos und hat zwei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

In der 5. und 10. Minute hatte der VfK weitere Gelegenheiten zur Führung. Zunächst verpasste Kevin Prochaska per Direktabnahme nach einem Steeb-Eckball, ehe wieder Marcus Gensel aus halblinker Position nicht verwerten konnte.

Das Schildauer Bollwerk hielt bis zur 17. Minute, ehe sie selbst für die blau-weiße Führung sorgten. Nach einem langen Ball von der rechten Seite in den TSV-Strafraum klärte Jens Gesse unzureichend. Sein Klärungsversuch per Kopf landete im eigenen Tor.

Schildau ließ im Anschluss des Gegentores viele Standardsituationen zu, die fast zu weiteren Leipziger Toren geführt hätten.

Nur dann kam die 28. Minute…