Gegen ein Abschiebelager in Regensburg und anderswo
Am 18.05.2017 blockierten Aktivist*innen mit einem symbolischen Grenzzaun die Landshuter Straße in Regensburg. Mit dieser Aktion soll auf die menschenfeindliche Asylpolitik Europas und der Bundesregierung aufmerksam gemacht werden.
Video zur Aktion: https://vimeo.com/218589708
Wir wollen aufzeigen, dass Grenzen die Bewegungsfreiheit aller einschränken. Während hier Personen an ihrem Nachhauseweg gehindert werden, bedeuten die EU-Außengrenzen für diejenigen, die sich auf der Flucht befinden ein Ende ihrer Hoffnung auf Frieden und Sicherheit. Etliche Menschen finden an diesen Grenzen den Tod.
Eine weitere Folge dieser Grenzpolitik, sind die Kontrollen an den innereuropäischen Grenzen, die nicht nur eine Schikane für Migrant*innen, sondern auch für EU-Bürger*innen darstellen. Die Grenzkontrollen stellen eine Ausnahme zum europäischen Einheitsgedanken dar und wurden Anfang Mai erneut um ein halbes Jahr verlängert. Diese innereuropäischen Grenzen zeichnen ein klares Bild des rassistischen Umgangs der Politik mit Menschen, die Frieden und Zuflucht suchen.
Für all jene, die es nach Europa geschafft haben und sich nun u.a. in Deutschland befinden, bedeutet der Aufenthalt aber nicht zwangsläufig einen Neustart. Im Gegenteil werden politische Maßnahmen so gestaltet, dass Integration, wenn nicht gar verwehrt, so doch erheblich erschwert wird.
Seit Herbst 2015 werden Menschen aus sog. Sicheren Herkunftsländern (u.a. Afghanistan) verstärkt in Abschiebelager gesteckt. Nachdem die Menschen Erniedrigung und Leid an Grenzen, Ablehnung und Rassismus seitens der Gesellschaft, sowie eine menschenverachtende Asylpolitik erfahren haben, landen sie am Ende in Abschiebelagern, die das Ende aller Hoffnung auf Asyl bedeuten. Dort harren sie teilweise mehrere Monate aus, bis die Abschiebungen in ihre Herkunftsländer durchgeführt werden. Das Leben in diesen Abschiebelagern ist durch Monotonie, eingeschränkten Bewegungsradius und strenge Vorgaben bestimmt.
Neben Ingolstadt und Bamberg soll nun auch in Regensburg ein solches „Rückführungszentrum“ entstehen. Da wir dies nicht hinnehmen können, fordern wir euch auf, gemeinsam gegen Abschiebung, gegen Grenzen und gegen menschenfeindliche Politik auf die Straße zu gehen. Zeigt euren Widerspruch immer und überall!
GEGEN ABSCHIEBUNG, VERFOLGUNG UND REPRESSION