Wiesn-Attentat Polizei fahndet auf Facebook

Erstveröffentlicht: 
19.05.2017

400 Vernehmungen, kiloweise Akten, drei Jahre Arbeit – und keine Spur!

 

Seit 2014 rollen Bundesanwaltschaft und Bayerisches Landeskriminalamt (LKA) das Wiesn-Attentat vom 26. September 1980 (13 Tote) neu auf .

Ergebnisse: keine. Jetzt versucht es das LKA mit Facebook! Seit gestern bitten die Ermittler der „Soko 26. September“ auf dem Internet-Netzwerk um neue Hinweise – nach fast 37 Jahren!


Am Mittwoch war Soko-Leiter Peter Jaud bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ – mit den gleichen Fragen.

 

Ziel der Facebook-Fahndung: „Wir suchen Menschen, die damals Beobachtungen gemacht haben, sich aber noch nicht mit uns in Verbidung gesetzt haben“, sagt Soko-Leiter Jaud.

 

Facebook-Frage 1: Was machte Bombenleger Gundolf Köhler (†21) vor dem Anschlag?

 
Der Geologiestudent fuhr am Tattag im Ford Consul seines Vaters (Kennzeichen: VS-DD 500) nach München. Stellte es in der Hermann-Lingg-Straße ab – am „späten Nachmittag“, so Jaud. Wer hat das Auto gesehen? Was trieb Köhler bis zum Anschlag um 22.19 Uhr?

 

Facebook-Frage 2: Wer sind die mysteriösen Parka-Männer?

 
Köhler stand ab 21.45 Uhr an den Toiletten vorm Haupteingang und redete mit zwei Männern. Beide Anfang 20, etwa 1,70 Meter groß. Sie trugen Bundeswehr-Parkas.

 

Facebook-Frage 3: Woher kam die Bombe?

 
Köhler baute sie u.a. aus einer Granate des englischen Herstellers „Royal Ordnance Factories“ – Typ: Mark II HE Streamline, Kaliber: 4,2 inch. Wer handelte von 1975 bis 1980 mit solchen Granaten?

 

Das LKA sichert Vertraulichkeit zu.