Wir ziehen am 21. April 2017 wild, wütend und selbstbestimmt durch die nächtlichen Strassen Berns. Wir treffen uns um 21 Uhr am Bahnhofsplatz (Bern, CH). Alle FLTIQ* (1) sind willkommen.
Uns nervt…
… als emotional zu gelten
… in möglichst kleine Hosen passen zu müssen
… ungefragt angefasst zu werden
… die Norm von rasierten Beinen, Achseln und Intimbereichen
… ins gesellschaftliche Bild von Frau und Mann passen zu müssen
… als Objekte betrachtet und behandelt zu werden
… als schwach zu gelten
… die Haltung, dass Feminismus nicht mehr notwendig sei
… stark und laut sein zu müssen, um gehört zu werden
… auf unsere Getränke aufpassen zu müssen, weil wir sonst Gefahr laufen, ungewollt Substanzen einzunehmen
… durch Schönheitsbilder die eigene Schönheit anzuzweifeln
… dass unser Leben entweder als Mutter und Hausfrau und/oder in einer Karriere enden soll
… dass wir kochen, putzen und schön aussehen müssen
… dass unsere Sexualität nur zur Freude von CIS-Männern existieren soll
… die Tabuisierung von Selbstbefriedigung
… die Haltung, dass nur patriarchale Machtstrukturen bekämpft werden müssen/sollen
Wir wollen…
… emotional sein, aber nicht müssen
… die Kleider tragen, die uns passen und gefallen, egal wie gross, trendy oder für welches Geschlecht sie gedacht sind
… selbst bestimmen, wann, wo, wie und von wem wir angefasst werden
… unsere Körperbehaarung so tragen, wie's bequem und für uns schön ist
… unser*e Geschlecht*er selbst bestimmen oder aufbrechen, so wie wir das wollen, unabhängig davon, wie andere uns wahrnehmen und lesen
… als Individuen betrachtet und behandelt werden
… stark und schwach sein können, wann wir wollen und wie wir wollen
… sowohl patriarchale als auch jegliche andere Unterdrückungsmechanismen bekämpfen (2)
… gehört werden, egal wer wir sind, wie wir sind und als wer wir gelten
… ungehemmt feiern können (3)
… uns schön finden, ohne Normen gerecht zu werden
… unser Leben so führen, wie wir wollen und wie es uns glücklich macht
… das tun, was wir gerne machen und was uns erfüllt
… unsere Sexualität so ausleben, wie es uns gefällt (3)
… masturbieren und darüber reden können
… jegliche Unterdrückungen (2) bekämpfen und uns solidarisieren mit allen emanzipatorischen Projekten und Kämpfen
***Dieser Aufrufflyer wurde von einer basisdemokratisch organisierten Gruppe aus FLTIQ*'s geschrieben. Wir sind fast alle weisse CIS-Frauen ohne Migrationshintergrund, Kinder und sind alle relativ jung. Wir versuchen uns diesen Privilegien bewusst zu sein und diese zu dekonstruieren. Wir möchten offen sein für FLTIQ*'s mit anderen Hintergründen und finden es wichtig, dass sich verschiedene emanzipatorische Kämpfe unterstützen***
(1) Frauen*, Lesben*, Transmenschen*, Intermenschen*, Queers*
(2) Unterdrückung aufgrund von Herkunft, Spezie, ökonomische Verwertbarkeit, Aussehen,
Fähigkeiten, Alter etc. durch gesellschaftliche Normen, Werbung, staatliche und nichtstaatliche Repression etc.
(3) Solange wir damit keine Grenze anderer übergehen