Vorläufige Bilanz - Mehr als 3.500 Übergriffe auf Flüchtlinge und Unterkünfte

Erstveröffentlicht: 
26.02.2017

Im vergangenen Jahr hat es 3.533 Angriffe auf Flüchtlinge, Flüchtlingsunterkünfte und Helfer gegeben. Das berichten Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag. 560 Menschen seien verletzt worden, darunter 43 Kinder. Zuletzt sei die Zahl der Gewalttaten nach Angaben des Innenministeriums aber zurückgegangen. Die Zahlen seien vorläufig, es könne noch Änderungen geben.

 

Konkret gab es danach:

 

  • 2.545 Angriffe auf Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte
  • 988 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte (2015: 1.031)
  • 217 Angriffe auf Hilfsorganisationen oder freiwillige Asyl-Helfer 
Jelpke: Bund muss einlenken

Angestoßen hatte die Anfrage die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke. Sie sprach von nahezu zehn Taten am Tag gegen Menschen, die in Deutschland Zuflucht gesucht hätten. Zugleich forderte sie die Bunderegierung auf, "durch immer neue Gesetzesverschärfungen im Asylbereich weiter den Eindruck zu erwecken, Flüchtlinge seien eine Bedrohung". Das Gegenteil sei der Fall. Neonazis bedrohten Flüchtlinge und damit auch die Demokratie.

Die Bundesregierung verurteilte in ihrer Antwort auf die Parlamentsanfrage Gewalt gegen Flüchtlinge aufs Schärfste. Menschen, die in Deutschland Schutz suchten, könnten zu Recht erwarten, dass sie sicher untergebracht seien.