„Kontakte zur AfD intensiv überdenken“: Partei streitet mit Polizeigewerkschaft

Erstveröffentlicht: 
26.01.2017

Gewerkschaftschef Kai Christ hat Thüringer Polizisten dazu aufgerufen, etwaige Kontakte zur AfD „jetzt intensiv zu überdenken“. AfD-Sprecher Stefan Möller kritisierte dies als „vorläufigen traurigen Höhepunkt von Neutralitätspflichtverletzungen durch Gewerkschaftsvertreter“.

 

Erfurt. Der Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) wehrt sich gegen einen Infobrief des Landesvorstandes der Thüringer Gewerkschaft der Polizei (GdP).

 

Darin hatte Gewerkschaftschef Kai Christ nach der umstrittenen Rede des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke in Dresden Thüringer Polizisten dazu aufgerufen, etwaige Kontakte zur AfD "jetzt intensiv zu überdenken ".

 

AfD-Sprecher Stefan Möller kritisierte dies als "vorläufigen traurigen Höhepunkt von Neutralitätspflichtverletzungen durch Gewerkschaftsvertreter". Immerhin handele es sich bei der AfD um eine im Landtag vertretene Partei. Es sei "mühsam zu spekulieren, ob mit dieser politischen Unterwürfigkeit das Wohlwollen des Regierungs­lagers erkauft werden sollte oder ob politische Vorlieben des GdP-Landeschefs ausschlag­gebend" waren.

 

Möller spielte damit auf den noch ungeklärten Vorwurf von Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) an, die GdP hätte an der Polizeischule in Meiningen einen Alkoholexzess finanziert. Christ hatte dies zurückgewiesen, die Vorwürfe stehen aber noch im Raum.