Streifenwagen geht in Flammen auf

Erstveröffentlicht: 
17.12.2016
Anschlag direkt vor Connewitzer Polizeiposten
VON FRANK DöRING

 

Erneuter Anschlag auf den Polizeiposten in Connewitz: Unbekannte Täter haben in der Nacht zu gestern gegen 2.45 Uhr einen vor der Dienststelle in der Wiedebachpas-sage geparkten Streifenwagen angezündet. Als die Beamten vor Ort sahen, wie Flammen aus den hinteren Radkästen schlugen, bekämpften sie den Brand mit ihren Feuerlöschern. Damit wurde der für Streifenfahrten eingesetzte Mercedes Vito zwar nicht komplett zerstört. „Aber es ist von einem wirtschaftlichen Totalschaden auszugehen“, sagte Polizeisprecher Alexander Bertram.

 

Die weitergehenden Ermittlungen laufen nun über das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei. Eine Fahndung rund um den Tatort blieb erfolglos. Aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen geht die Polizei aber von einer politisch motivierten Tat aus.

 

Erst in der Nacht zum 7. Dezember waren in Leutzsch drei Dienstfahrzeuge des Ordnungsamtes abgefackelt worden – Schaden: rund 64 000 Euro. Zudem hatten Unbekannte die Ausländerbehörde im Technischen Rathaus mit Pflastersteinen angegriffen und etwa 1000 Euro Schaden angerichtet. Zu dieser Tat war ein Bekennerschreiben auf der linken Internetplattform Indymedia aufgetaucht.

 

Behördenfahrzeuge waren in diesem Jahr bereits mehrfach Ziel von Brandanschlägen: Am 1. Januar gingen auf dem Gelände des Hauptzollamtes in Eutritzsch acht Dienstwagen in Flammen auf, am20. Februar mehrere Autos des Ordnungsamtes in Leutzsch, am 8. März fünf Bundeswehr-Lkw und ein Anhänger in Lützschena.

 

Auch am Connewitzer Polizeiposten brannte schon einmal ein Auto: Als am7. Januar 2015 etwa 50 gewaltbereite Autonome die Außenstelle mit Steinen, Farbbeuteln, Feuerwerkskörpern attackierten, warfen sie auch einen Brandsatz in einen Streifenwagen. Gegenwärtig wird die Polizeidienststelle für 482 000 Euro umgebaut und mit Sicherheitstechnik aufgerüstet (die LVZ berichtete).

 

Ein Bekennerschreiben zu dem Brandanschlag liegt, im Unterschied zu früheren Fällen, bislang nicht vor.