OSZE-Treffen in Hamburg: Er erklärt, warum die Demonstranten protestieren ...

Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten
Erstveröffentlicht: 
03.12.2016

In fünf Tagen beginnt das OSZE-Treffen in den Messehallen – und auf den Straßen der Protest. Fünf Demonstrationen sind angemeldet, darunter eine mit mehr als tausend Teilnehmern. Auch die Aktivisten der „Interventionistischen Linken“ (IL) nehmen teil. Die MOPO erklärt, was diese gewaltbereiten Autonomen erreichen wollen.

 

Das Bündnis aus linken Initiativen und auch Umweltorganisationen ist kein unbeschriebenes Blatt. Längst hat der Verfassungsschutz die Linksextremen als gewaltbereit eingestuft – immerhin bezeichnen sie sich selbst nach Angaben der Behörde als „militant“.

 

Das war auch der Grund, warum die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) eine Konferenz der Autonomen in ihren Räumlichkeiten verbieten wollte. Das Amtsgericht St. Georg kippte aber das Verbot. Nun können sich die Aktivisten weiter vorbereiten – auf das OSZE-Treffen, vor allem aber auf den G20-Gipfel im nächsten Jahr.

 

IL-Sprecher Nico Berg sagt, dass die Demo kommende Woche eine Art Testlauf ist für das, was im nächsten Sommer ansteht. „Die Stadt wird deshalb zurzeit in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt, weil man die Generalprobe für G20 plant“, sagt er. Man müsse schauen, wie man mit den „Drohgebärden des Senats“ umgehe, „der bereits für OSZE die Polizei militarisiert und in Vorbereitung auf Proteste Knäste gebaut hat“, so Berg.

 

Donnerstag wollen die Autonomen an der Seite von Kurden gegen die Politik Erdogans demonstrieren – eine von vielen Protestaktionen, für die die Linken stehen. „Wir kämpfen auch gegen Atomtransporte, indem wir Schotter auf Bahnstrecken entfernen, oder wir blockieren Nazi-Aufmärsche mit Sitzblockaden“, so Berg.

 

Mit der Aktion „Ende im Gelände“ wurde 2015 ein rheinischer Braunkohletagebau blockiert. „Für die Umwelt und gegen den Kapitalismus“, so Berg. Themen, die man beim G20-Treffen angehen will – und für die man sich jetzt warmläuft.