Bekennerschreiben: Autos von Polizeidirektor angezündet! Das steckt hinter dem Anschlag

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Erstveröffentlicht: 
23.09.2016

Brandanschlag auf einen der ranghöchsten Polizisten der Stadt! In der Nacht zu Freitag sind in Lemsahl-Mellingstedt die Autos von Polizeidirektor Enno Treumann (50) angezündet worden. War es ein politisch motivierter Anschlag?

 

Brandanschlag auf einen der ranghöchsten Polizisten der Stadt! In der Nacht zu Freitag sind in Lemsahl-Mellingstedt die Autos von Polizeidirektor Enno Treumann (50) angezündet worden. War es ein politisch motivierter Anschlag?

Um 3.13 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Grund: Zwei Autos brannten in einem Carport im Hamburger Stadtteil Lehmsahl-Mellingstedt. Polizeiangaben zufolge hatten Unbekannte einen Nissan Pathfinder und ein VW-Polo in Brand gesteckt. Bei beiden Wagen brannte jeweils der Motorraum.

Die Brandbekämpfung war aber kein allzu großes Problem für die Einsatzkräfte: Die Fahrzeuge konnten bis 4.10 Uhr gelöscht werden. Es wurde niemand verletzt.

Brisant ist aber: Die Fahrzeuge gehören Enno Treumann. Der 50-jährige Polizeidirektor ist inzwischen stadtbekannt, weil er seit April Jagd auf die Dealerszene in Hamburg macht. Treumann leitet die Task Force „Drogen“, die mit bis zu 80 Beamten gegen die Dealer in St. Georg, St. Pauli und im Schanzenviertel vorgehen.

Menschen wurden bei dem Anschlag nicht verletzt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht bekannt. Der Carport wurde bei dem Brand jedoch schwer beschädigt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.  Zur Zeit geht die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus.

Am Freitagmittag ging bei der MOPO dann ein Bekennerschreiben ein. „10 000 mal kontrolliert, 10 000 mal ist nichts passiert – aber heute Nacht hat es Buuum gemacht“, so lautet der Titel der anonym verschickten E-Mail. Man habe in der Nacht zu Freitag den „Menschenjäger“ Enno Treumann gezielt attackiert, da dieser „eine Hetzjagd auf vermeintliche Dealer_innen“ durchführe, so die Verfasser, die sich namentlich nicht zu erkennen geben.

Besonders angeprangert wird der Tod eines Dealers, der nach seiner Festnahme im Gefängnis gestorben sein soll. „Das juckt die Staatsmacht nicht“, behaupten die Schreiber.

Weiter heißt es: „Der Boss der Polizei Region Mitte, Enno Treumann, wird in der Zeit des G20 Gipfels mit operativen Aufgaben betreut. Die Häuser und Autos der Polizeiführer sind für uns legitime Ziele.“ Der Anschlag sei damit eine Reaktion auf den vor einigen Wochen veröffentlichten Aufruf, vor und während des G20-Gipfels in Hamburg gezielt zu „zerstören“.

Das Bekennerschreiben endet mit „Bullen verpisst euch, keiner vermisst euch – die rassistischen Kontrollen stoppen“.