Antifaschistische Kritik am Sternmarsch

Stermarsch

Wie so oft versuchen lokale Medien, Behörden und Parteien der sogenannten „Mitte“ einen Keil zwischen bürgerlichen und antifaschistischen Protest zu treiben.
 
Das Aktionsbündnis Miteinander, Anmelder des „Sternmarsches für ein friedliches Miteinander“ am 17. September hätte sich kaum deutlicher von zivilem Widerstand distanzieren können:
Nicht nur, dass am 24. September von jeglichem Protest gegen den geplanten und nun doch verschobenen Naziaufmarsch „Tag der Europäischen Völker“ abgeraten wurde (bis auf das symbolische Herunterlassen des Rollladens), auch Buttons mit der Aufschrift „Kein Platz für Extremisten“ zeigen deutlich, dass wirklicher Widerstand gegen das lange ignorierte Naziproblem in Weil am Rhein von Seiten des Aktionsbündnisses nicht gewünscht ist.
 
Der Begriff „Extremismus“ diffamiert Antifaschist*innen und setzt sie mit Rechten gleich.

Wir stehen für die absolute Gleichberechtigung aller Menschen ein und wenden uns solidarisch und konsequent gegen jeden Versuch dieses Ziel anzugreifen. Wir wollen verhindern, dass Neonazis wie Andreas Weigand und seine Anhängerschaft ihre menschenverachtende Propaganda ungestört auf die Straße tragen können – mit den Mitteln, die dafür notwendig sind. Die Initiator*innen des Sternmarsches versuchten dieses Bestreben durch den Boykottaufruf für die geplante Blockade, eine legitime und gängige Aktionsform, die unter zivilen Ungehorsam fällt, zu sabotieren.
Diese Spaltung verurteilen wir.
 
Dennoch: Wir begrüßen jedes Zeichen gegen Rassismus.
 
Den friedlichen Sternmarsch an sich unterstützen wir, so wie jede antirassistische Demonstration. Darum haben wir unter der Parole „Friedlich oder militant – wichtig ist der Widerstand“ daran teilgenommen und Flyer für unsere Demonstration am 24. September, dem Datum des geplanten Naziaufmarsches verteilt. Mit dieser Aktion wollen wir zeigen, dass die Spaltung nicht von uns ausgeht: Jede*r Bürger*in ist herzlich eingeladen direkte Aktionen gegen Faschismus zu unterstützen, beispielsweise die Antifa-Demo am 24.September.
 
Bratwurst gegen Rechts kann mensch ja trotzdem essen, den Rolladen trotzdem herunterlassen – nur das mit den „Gegen Extremismus“-Buttons ist kontraproduktiv.