Vor Gericht sprechen Auschwitz-Überlebende über ihre Leidenszeit. Gleichzeitig leugnet eine Rechtsextremistin, dass es das Todeslager überhaupt gegeben hat. In Kürze wird ihr der Prozess gemacht.
Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho muss sich am 2. September vor dem Amtsgericht in Detmold verantworten. Die 87-Jährige hatte im Februar behauptet, das Konzentrationslager Auschwitz sei "eindeutig erkennbar" ein Arbeitslager gewesen. Sie äußerte dies in einem Schreiben an den Detmolder Bürgermeister Rainer Heller.
Hintergrund war der damals am dortigen Landgericht laufende Auschwitz-Prozess. Dieser Prozess gegen den früheren SS-Wachmann Reinhold Hanning diene lediglich dazu, die These vom Arbeitslager zu widerlegen, meinte Haverbeck. Hanning wurde am 17. Juni zu fünf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord in 170.000 Fällen verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die vom Gericht geladenen Holocaust-Überlebenden bezeichnete Haverbeck in ihrem Brief als "angebliche Zeugen". Darüber hinaus nannte die bereits mehrfach verurteilte Rechtsextremistin den Volksverhetzungsparagrafen im Strafgesetzbuch ein "Gesetz zum Schutz einer Lüge". Die Staatsanwaltschaft Detmold erhob gegen Haverbeck Anklage vor dem Amtsgericht wegen Volksverhetzung.