Brandanschlag: "Die Rechte"-Chef Weigand: "Ich erhalte Morddrohungen"

Erstveröffentlicht: 
13.07.2016

Auf das Wohnhaus des Vorsitzenden des Lörracher Kreisverbands der Partei "Die Rechte", Andreas Weigand, ist ein Brandanschlag verübt worden. Was sagt der Rechtsextremist selbst dazu?

 

Als Täter sieht sich Andreas Weigand in keinem Fall. Er habe nie irgendjemanden bedroht oder beleidigt, Gewalt lehne er ganz grundsätzlich ab, beteuert er. Statt dessen fühlt er sich als Opfer – vor allem seit dem, was in der Nacht auf Montag geschehen ist.

"Stellen Sie sich das mal vor. Direkt an der Garage vorbei, wo das Auto stand, führt die Gasleitung ins Haus. Was wäre aus meiner achtjährigen Tochter geworden, was wäre mit meiner schwangeren Freundin, wenn die gezündet hätte?", fragt er immer wieder während des Telefongesprächs mit der BZ. Dass der Brandanschlag (siehe nebenstehender Bericht) so glimpflich abgelaufen ist, sei reiner Zufall. Er und seine Freundin seien am frühen Montagmorgen zwar von einem Knall aufgewacht und er habe in der Wohnung nach der Ursache gesucht. Aber gefunden habe er nichts. Als er schon wieder ins Bett wollte, klingelte sein Nachbar und habe ihn informiert, dass sein Auto vor der Garage brenne. "Da bin ich sofort raus, habe den Gartenschlau genommen und das gerettet, was von dem Auto noch zu retten war", sagt er.

Dass der Anschlag vor seinem Haus im französischen Blotzheim, wo er seit zwei Jahren lebt, von Aktivisten aus der linken Szene kommt, steht für den in Friedlingen aufgewachsenen 31-Jährigen außer Frage. Seit er vor einem halben Jahr zunächst den sogenannten "Friedlichen Widerstand" unterstützt, später die Kontakte zur fremdenfeindlichen Pegida geknüpft habe und aus seiner rechten Gesinnung im Internet auf seiner Facebookseite oder in öffentlichen Auftritten keinen Hehl mehr mache, sei er im Visier der Antifaschisten. Völlig eskaliert sei die Situation, seit er die Demonstration zu dem von ihm initiierten "1. Tag der europäischen Völker" angemeldet habe.

"Seither werde ich diffamiert, ich erhalte Morddrohungen, die haben sogar meiner Freundin gedroht, ihr die Finger abzuschneiden", erklärt Weigand, für den auch das in der vergangenen Woche ausgesprochene Annäherungsverbot an eine Friedlinger Familie zu den Versuchen gehört, ihn einzuschüchtern. "Wir werden beweisen, dass an den Vorwürfen nichts dran ist", kündigt er an.

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