Ex-Pegida-Frontfrau an der EU-Außengrenze | Festerling jagt Flüchtlinge mit bulgarischer Bürgerwehr

Wie eine paramilitärische Kämpferin hockt Festerling inmitten des Schlägertrupps im bulgarisch-türkischem Grenzgebiet
Erstveröffentlicht: 
01.07.2016

Dresden – Sie posiert in Tarnuniform neben vermummten Männern auf einer Lichtung, zeigt stolz zerknüllte Dosen und Konserven von Flüchtlingen in die Kamera.

 

Mit diesen Bildern aus dem bulgarisch-türkischen Grenzgebiet inszeniert sich die ehemalige Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling (52) derzeit auf ihrer Internetseite und bei facebook als gnadenlose Flüchtlingsjägerin.

Nach Festerlings Angaben entstanden die Fotos am vergangenen Mittwoch in der Nähe des Ortes Malko Tarnowo. „Wir haben eine Patrouille der „Bulgarian Military Veterans Union“ im Busch begleitet, (...) die vollkommen legal und ohne Waffen illegale Eindringlinge aufspüren“, schreibt Festerling.

Der Trupp ist eine von Dutzenden Bürgerwehren, die derzeit an der etwa 260 Kilometer langen Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei Jagd auf Flüchtlinge machen. Die oft rechtsextremen Bürgerwehren greifen die Flüchtlinge auf, übergeben sie dann der bulgarischen Grenzpolizei. Videos belegen jedoch das oftmals brutale Vorgehen der Wehren, die mit Schlagstöcken, Messern, Pfefferspray bewaffnet sind.

 

Begleitet wurde Festerling von Pegida-Aktivist Edwin Wagensveld, auch Ed der Holländer genannt. Mit ihm reist sie seit einer Woche durch Europa.

Alles nur eine PR-Aktion?

 

Nach einem Zerwürfnis mit Pegida-Gründer Lutz Bachmann (43) war Festerling vor zwei Wochen beim islamfeindlichen Bündnis rausgeflogen. Nach BILD-Informationen plant Festerling nun ihren Einstieg beim Leipziger Ableger Legida.


Sollten Flüchtlinge weiter über Grenzen kommen und man sie nicht verhaften kann, „erschießt sie“, fordert Pegida Frontfrau Festerling.

Zuletzt hatte Festerling im Februar mit ihrer Forderung nach Schüssen auf Flüchtlingen Aufmerksamkeit erzielt.