200 Teilnehmer bei Anti-AfD-Demo in Bornhagen

Erstveröffentlicht: 
06.05.2016

Im Eichsfelder Wohnort von Björn Höcke haben rund 200 Menschen gegen den AfD-Politiker, seine Partei und ihre Sympathisanten demonstriert. Die AfD-Gegner zogen am Donnerstagnachmittag in Bornhagen zweimal auf einer festgelegten Route durch den Ort; begleitet wurden sie von zahlreichen Polizisten.

 

Am Rande der Demonstration nahm die Polizei nach Angaben eines Sprechers zwei Besucher einer Vatertagsveranstaltung fest. Sie hätten zur Ortsmitte gehen wollen, was ihnen die Polizei untersagt habe. Weil sie dem Verbot nicht nachgekommen seien und Widerstand gegen Beamten geleistet hätten, seien sie festgenommen worden.

 

Im Vorfeld der Demonstration stoppte die Polizei den Neonazi Thorsten Heise am Steuer eines Traktors mit einer Fuhre Mist auf dem Weg nach Bornhagen. An dem Traktor war ein Transparent befestigt, auf dem die Antifa-Bewegung geschmäht wurde. Beim Anhalten fiel ein Teil der Ladung auf die Straße. Heise musste seinen verlorenen Mist wieder aufladen und umkehren. Der Neonazi wohnt im Nachbardorf Fretterode.

 

Das Verwaltungsgericht Weimar hatte am Mittwoch einer Klage der Organisatoren stattgegeben und die Demonstration in Bornhagen genehmigt. Damit wurde eine Verfügung des Landkreises Eichsfeld aufgehoben, der nur eine Standkundgebung erlaubt hatte. Nach Ansicht der Verwaltungsrichter ist ein solches Demonstrationsverbot rechtswidrig, weil es das Versammlungsrecht einschränkt. Zugleich verfügte das Gericht, dass die Demonstranten nicht am Haus von Björn Höcke vorbeiziehen dürfen.