Abschiebungsgegner bekennen sich zu Farbanschlägen

Erstveröffentlicht: 
21.04.2016

Hamburg. Eine linke Gruppierung hat sich im Internet zu mehreren Farbanschlägen zwischen dem 17. und dem 20. April in Hamburg bekannt. Unter anderem will die "Arbeitsgruppe für freies Fluten" für eine Attacke auf die Anwaltskanzlei Klemm & Partner in Bergedorf verantwortlich sein. Dort ist der Anwalt Gero Tuttlewski tätig, der auch die Anwohner der Sophienterrasse bei ihrer Klage gegen eine dortige Flüchtlingsunterkunft vertrat.

 

Diese Arbeit kritisiert die Gruppe, die von sich sagt, dass sie "für das Bleiberecht und gegen den Abschiebeapparat" kämpfe. "Wir bezweifeln, dass es den Anwohnern dabei um ein adäquates Wohnen für Flüchtlinge geht. Vielmehr fürchten sie die Wertminderung ihrer Immobilie, sie haben Angst, etwas abgeben zu müssen, sie haben Angst vor Fremden", heißt es in dem Schreiben im Internet.

 

Anwalt vermutete Linksradikale hinter Anschlag

Die Bergedorfer Kanzlei war in der Nacht zu Montag von mehreren, mit weißer Farbe gefüllten Flaschen getroffen worden. Anwalt Tuttlewski hatte gegenüber dem Abendblatt bereits die Vermutung geäußert, dass hinter dem Anschlag Linksradikale stecken könnten. Die Polizei hat nach Angaben einer Sprecherin ebenfall Kenntnis von dem Schreiben. "Der Staatsschutz ermittelt", sagte die Sprecherin am Donnerstag.

Online bekennt sich die Gruppe zu zwei weiteren Taten: Sie sei auch verantwortlich für einen Farbanschlag auf das Wohnhaus des Staatsrates Jan Pörksen und für einen Buttersäureanschlag auf das Auto von Joachim Lenders, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in Hamburg.