Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag mehrere Scheiben auf dem Gelände der Leipziger Neuen Messe zerstört. Der Angriff richtet sich offenbar gegen das rechtspopulistische Compact Magazin, das zu den Austellern der Buchmesse gehört.
Leipzig. Am Verwaltungsgebäude der Neuen Messe in Leipzig sind in der vergangenen Nacht mehrere Scheiben eingeworfen worden. Der Angriff soll laut eines Bekennerschreibens eine Reaktion auf das Mitwirken des rechtspopulistischen Compact-Magazin-Verlages auf der Leipziger Buchmesse sein.
Der Angriff ereignete laut Polizei sich in der Nacht vor der Eröffnung der Bücherschau zwischen 1.45 Uhr und 3.50 Uhr. Insgesamt wurden acht äußere und drei innere Sicherheitsglasscheiben beschädigt. Dort klaffen nun bis zu zwei Meter große Löcher, erklärte eine Behördensprecherin. Die Kriminalpolizei habe ihre Ermittlungen aufgenommen.
Wie es in dem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben heißt, sollen die Organisatoren der Leipziger Buchmesse nicht auf einen offenen Brief reagiert haben, der eine Ausladung des Compact-Magazin-Verlages verlangte. „Wir finden es falsch und gefährlich in der aktuellen gesellschaftlichen Situation, die von Rassismus und Ausgrenzung geprägt ist, einem der geistigen Brandstifter_innen ein Forum zu bieten. Daher haben wir uns entschieden dieses Mal Steine mitzubringen und einige der vielen Scheiben der Messe einzuwerfen“, heißt es im Schreiben. Messechef Oliver Zille hatte gegenüber dem MItteldeutschen Rundfunk (MDR) erklärt, es gebe für eine Ausladung keine rechtliche Grundlage.
Der Compact Magazin Verlag ist in Leipzig ansässig und wird vom Rechtspopulisten Jürgen Elsässer verantwortet. In den vergangenen Monaten war Elsässer mehrfach Redner auf Legida- und AfD-Veranstaltungen, Banner und Plakate des Magazins werden regelmäßig bei Aufmärschen gezeigt.
Von mpu