Am morgigen Sonntag stehen in Stuttgart die Proteste gegen die selbsternannte „Demo für Alle“ an. Die „Demo für Alle“ plant um 14 Uhr los zu laufen und hat ihre Auftakt-Kundgebung wieder auf dem Schillerplatz, der etwa 100 m vom Schlossplatz entfernt liegt, angemeldet. Ausgangspunkt der Proteste ist eine Kundgebung des „Aktionsbündnis gegen die 'Demo für Alle'“, die um 12:30 auf dem Schlossplatz beginnt.
Neben Reden wird es auch einen musikalischen Beitrag vom Sänger der Band Irie Révoltés – Mal Élevé – geben. Von dort aus stehen engagierten AntifaschistInnen allerlei Möglichkeiten des Protestes am Auftakt-Ort der Rechten und an der Route offen...
Mit diesem Artikel wollen wir einen groben Überblick über die räumlichen Gegebenheiten, die Proteste, und Dinge, auf die man achten sollte, schaffen.
Der Mob
Der Reaktionäre Mob wird sich aller Voraussicht nach, vom Schillerplatz aus wieder in Richtung Staatstheater bewegen um dort ihre Abschlusskundgebung abzuhalten. Die letzten Male haben gezeigt, dass verschiedene Protestformen durchaus vielversprechend sein können und mit einer guten Portion kollektiver Dynamik auch Kesselversuche der Bullen ins leere laufen. Der Ausgang des Schillerplatzes, aus dem die Rechten bisher sehr häufig heraus eskortiert wurden, ist ein guter Start für erste Versuche, die rechte Demo zu stören oder massiv zu verzögern.
Wie das letzte Mal, werden wir auch deren Abschlusskundgebung wieder in Sicht- und Hörweite mit einer zweiten Kundgebung und Protest begleiten und ihnen das Verbreiten ihrer rechten Hetze so schwer wie möglich zu machen.
Nazis und rechte Schläger
Nach der Abschluss-Kundgebung der Rechten ist der Tag allerdings noch nicht gelaufen: Die letzte „Demo für Alle“ im Oktober hat gezeigt, dass das Event mehr und mehr zum Magneten für Faschisten und gewaltorientierte Rechte geworden ist. Mehrere Gruppen von klassischen Faschisten, Hools und Identitären waren in der Demo und im Anschluss in der Stadt unterwegs und suchten Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden oder Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, wie zum Beispiel Homosexuelle und MigrantInnen.
Durch beherztes Eingreifen mehrerer AntifaschistInnen, konnten einige Angriffe der Nazis allerdings angeweht werden. Daher raten wir allen AntifaschistInnen, nicht direkt nach den Protesten die Heimreise anzutreten, sondern noch ein wenig mit offenen Augen und Ohren in der Innenstadt zu bleiben und rechte Gewaltorgien konsequent zu unterbinden!
Einige Recherche-Antifas haben sich die Mühe gemacht, Bilder der Rechten vom Oktober zusammen zu stellen und hier zu veröffentlichen:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/170279
Anreise
Aus vielen Städten Baden-Württembergs und auch darüber hinaus gibt es organisierte Anreisen zu den Gegenprotesten.
Hier eine Zusammenstellung der Anreisen, die uns bekannt sind:
Heilbronn: 11 Uhr am Hbf
Karlsruhe: 11:19 Uhr, Gleis 10 Hbf
Offenburg: 10:40 Uhr, Gleis 6 Bf (Abfahrt um 11:02 Uhr)
Tübingen: 10:45 Uhr am Hbf
Reutlingen: 11 Uhr am Hbf
Mannheim: 9:10 am Hbf
Ulm: 10:30 Uhr am HBF (Abfahrt um 10:54 Uhr)
Pforzheim: 11 Uhr am Bf
Darmstadt: 9 Uhr am Hbf (Jugendstilbad) (Busanreise)
Frankfurt: 8:30 Uhr am Hbf (Busanreise)
Die Karte
Unten findet ihr eine Aktionskarte des Aktionsbündnisses gegen die "Demo für Alle". Diese zeigt die Auftaktkundgebung des Bündnisses, den Auftakt der "Demo für Alle", sowie Bahnhaltestellen, die EA-Nummer, den Twitter Account, der morgen mit dem Hashtag #keinedfa twittern wird sowie ein Raster zur besseren Weitergabe von Informationen. Bei der Kundgebung um 12:30 Uhr wird es ausreichend gedruckte Karten geben.
EA & Repression
Für den Fall, dass die Stuttgarter Polizei wieder einmal den Weg für die reaktionären Hetzer freiprügelt, dabei Leute kesselt, festnimmt oder uns mit sonstigen Repressalien aufhalten will, wird es wieder einen Ermittlungsausschuss (EA) geben. Hier könnt ihr anrufen, wenn ihr selbst festgehalten werdet oder beobachtet wie Andere verhaftet werden.
Der EA ist am 28. Februar 2016 ab 11 Uhr unter der Nummer 015205372805 erreichbar.
Generell gilt: Achtet auf einander und seid wachsam. Sprecht Leute an, die ohne Pressebinden filmen oder fotografieren und bittet sie deutlich, das zu unterlassen. Auch ihr selbst solltet keine persönlichen Erinnerungsfotos mit eurem Handy schießen. Oft sind solche Privataufnahmen zum Nachteil der GegendemonstrantInnen und werden mittlerweile bei nahezu allen Gerichtsverhandlungen als „Beweise“ für angebliche Straftaten verwendet.
Kommt nach Stuttgart, seid kreativ und entschlossen!
Keine
„Demo für Alle“! - Für ein solidarisches Miteinander statt Spaltung und Rechtsruck!