Lüneburg: Anschlag auf Bundeswehr-Auto — Staatsschutz ermittelt

War es ein Anschlag aus dem linken Milieu? Unbekannte haben in der vergangenen Nacht in Lüneburg ein Auto der Bundeswehr angezündet. Foto: polizei
Erstveröffentlicht: 
27.01.2016

Lüneburg. War es ein Brandanschlag, Protest gegen die Bundeswehr? Die Frage versucht die Polizei zu klären, nachdem in der Nacht zu gestern ein VW-Kombi der Ausbildungsberater der Bundeswehr in Flammen stand. Das Auto parkte neben den Büros der Soldaten, auf den Stellplätzen hinter dem Bürgeramt an der Bardowicker Straße. Zwar sei kein Bekennerschreiben gefunden worden, aber es sei nicht auszuschließen, dass die Tat politisch motiviert sei, sagt Polizeisprecherin Antje Freudenberg. Dann dürften die Täter vermutlichen im linken Milieu zu suchen sein.

 

Der polizeiliche Staatsschutz ist in die Ermittlungen eingebunden, aber auch Feldjäger der Bundeswehr. Zudem soll sich der Militärische Abschirmdienst nach LZ-Informationen eingeschaltet haben.

Entdeckt worden war das Feuer gegen 1.50 Uhr. Der Löscheinsatz der Feuerwehr konnte nicht verhindern, dass der Wagen komplett ausbrannte. „Auch das Gebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen“, sagt die Polizeisprecherin. „Die Schäden belaufen sich auf mehrere Tausend Euro.“ Die Brand­ermittler der Kripo gehen davon aus, dass das Feuer an der Front des Wagens gelegt wurde. Eine technische Ursache sei wenig wahrscheinlich, weil der Wagen seit Stunden nicht bewegt worden sei.


Es ist nicht das erste Mal, dass Fahrzeuge der Bundeswehr Ziel eines Feuers wurden. Im Dezember 2013 steckten Täter auf dem Gelände einer Werkstatt in der Goseburg Lastwagen an, der Schaden ging in die Zehntausende. Der Verfassungsschutz ging später davon aus, dass Linksextremisten für die Tat verantwortlich sein dürften. Geklärt ist die Sache bis heute jedoch nicht.

Auch für einen weiteren Anschlag konnten die Ermittlungsbehörden bislang niemanden zur Verantwortung ziehen: Im Sommer 2009 haben Unbekannte in einem Depot an der Lüner Rennbahn ein Dutzend Fahrzeuge der Post abgefackelt. Der Hintergund ergab sich zwei Wochen nach der Tat aus einem Bekennerschreiben: Die Post-Tochter DHL sei ein „Kriegslogistiker“, weil sie Sendungen zu Bundeswehrstandort in Afghanistan fliege.

Ob ein Zusammenhang zwischen diesen Taten bestehen könnte, sei Spekulation, heißt es von der Polizei. Die Ermittler bitten um Hinweise unter Tel.: ...