Gebete und Hetzreden zur Asylpolitik

Erstveröffentlicht: 
09.01.2016

In Öhringen wurde wieder für und gegen Asyl demonstriert.
150 Menschen hörten sich am Samstag vor der Alten Turnhalle in Öhringen die Reden des Bündnisses "Hohenlohe wacht auf" gegen die Asylpolitik an. Beherrschendes Thema waren die Ereignisse in Köln. Eröffnungsrednerin Sonnhild Sawallisch forderte öffentlich auf, Bürgerwehren zu gründen. Unter den Demonstranten war der NPD-Funktionär Matthias Brodbeck. Das bestätigte die Polizei, die mit 70 Mann vor Ort war. Brodbeck ist stellvertretender NPD-Landesvorstand und kandidiert im Wahlkreis Eppingen für die Landtagswahl.


Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatten sich Gegendemonstranten versammelt. 130 Menschen waren zudem um 15 Uhr vor der katholischen Kirche St. Joseph zusammen gekommen. Sie setzten mit dem ökumenischen Friedensgebet ein Zeichen gegen Frendenfeindlichkeit und beteten für ein solidarisches Miteinander in der Stadt. Das Friedensgebet fand zum fünften Mal statt. In den Fürbitten nahmen die Initiatoren auf die aktuelle Situation Bezug. Sie mahnten zur Besonnenheit und betonten, "Übertreibungen und Halbwahrheiten sowie das Schüren von Angst gefährden den Frieden". In ihren Statements erklärten sie jeglicher Gewalt eine Absage, auch der verbalen Gewalt, wie sie auf manch anderer Kundgebung zu erleben sei.

Pfarrer Klaus Kempter lud die Teilnehmer zur großen Kundgebung nach Stuttgart ein, wo ein breites, landesweites Bündnis ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt setzen will. Die Kundgebung, die von den vier großen Kirchen in Baden-Württemberg unterstützt wird, findet am kommenden Samstag, 16. Januar, von 11 bis 13 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt.