[B] Koloniestraße: Wir bleiben alle!

Protest

In der Weddinger Koloniestraße passiert genau das, was vor allem in den letzten Jahren öffentliche Aufmerksamkeit erregt hat: der massive, gewaltsam durchgesetzte neoliberale Umbau der Stadt. Dies bedeutet: erst Mieterhöhung, dann Verdrängung...und wer nicht bereitwillig auszieht, wird mit Hilfe aller staattlichen Gewaltmittel aus der Wohnung geworfen.

 

Die Mieter*innen der Koloniestraße 2, 2a, 6, 6a, 6b, 7 und 8 sind genau von jener Verdrängung bedroht. In Zeiten eines sich selbst als "sozial" wähnenden Berliner Senats, laufen 157 Haushalte, fast 500 Menschen, Gefahr, durch Mietsteigerungen von ca. 100% aus ihren Wohnungen verdrängt zu werden.

Alles rechtens oder was?

Das absurde System der sogenannten Kostenmiete ist eines der größeren Probleme der Stadt. Nach einer der damaligen Auffassungen vorherrschenden Vorgehensweise, wurden Bauinvestor*innen für die Errichtung von Wohnungen im Segment des "sozialen Wohnungsbaus" staatlich gefördert, z.B. durch Bezuschussung bei Baukosten, Grundstückssteuern, etc.

Die genannten Häsuer in der Koloniestraße wurden vor einiger Zeit, wie viele andere Mietshäuser auch (u.a. am Kottbusser Tor, im Weddinger Brunnenviertel, etc.), an neue Eigentümer*innen verkauft.
Viele Investor*innen kaufen nun Häuser, Wohnungen, alles, was nach Verwertung aussieht, pure Rendite verspricht.
Eigentümer*innen von Sozialwohnungen, deren Baukosten, etc. bereits durch Steuern bezahlt wurden, können auch nach dem Berliner Wohnraumgesetz die Miete erhöhen, diese auf die sogenannte Kostenmiete erhöhen. Hierbei werden häufig nicht nur die real entstandenen Kosten bezahlt, sondern in die Berechnung können auch bereits abgezahlte und vom Staat durch Steuern bezuschusste Kosten geltend gemacht

werden. Dieses hochkomplexe und unsoziale System sollte dabei an anderer Stelle weiter thematisiert werden und gehört nur eines: abgeschafft!

Dieses System ist dabei nicht nur absurd, sondern fördert weiter die Umverteilung von unten nach oben, die Verknappung von Wohnraum, die wiederwärtige Einstellung, dass Wohnraum eine "goldene Ware" bleiben müsse.

Widerstand ist möglich!

Der Begriff des "sozialen Wohnungsbaus" ist somit eine Farce. Vielmehr dient dieser nun umso offensichtlicher, die Besitzenden weiter zu bereichern und die Effekte der Verdrängung immer mehr Menschen spüren zu lassen.
Die Weddinger Mieter*innen kämpfen gegen diese menschenverachtende Mietenlogik. Sie solidarisieren sich mit den vielen anderen Menschen, die von steigenden Mieten, Zwangsräumungen, Verdrängung in ganz Berlin betroffen sind.
Darum streiten wir gemeinsam, Bewohner*innen und solidarische Unterstützer*innen, für den Verbleib der Mieter*innen.
Keine Mieterhöhung, keine Zwangsräumung, keine Verdrängung!

Kommt vorbei, informiert euch, solidarisiert euch mit den kämpfenden Mieter*innen in der Koloniestraße:

"Oh Du Fröhliche Entmietung"
öffentlicher Mieter*innenprotest der Koloniestraße
Donnerstag, 17.12.2015 | 12:00 Uhr | Rotes Rathaus


weitere Informationen, weiteres zum politischen Skandal und Widerstand:
www.koloniestraße-mieterprotest.de


unterstützt durch:
Hände weg vom Wedding im Dezember 2015
www.haendewegvomwedding.blogsport.eu