So übel wurde bei PEGIDA noch nie gegen den Islam gehetzt

Erstveröffentlicht: 
07.12.2015

Dresden - Allen ist klar, dass die PEGIDA-Bewegung von Lutz Bachmann islamfeindlich ist. Aber was die Redner diesen Montag auf dem Theaterplatz von sich gaben, war nicht mehr nur feindlich, sondern volksverhetzend. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

 

In den Redebeiträgen wurde der Islam mit der Krankheit AIDS verglichen. Der Koran sei außerdem nur "eine Lizenz zum Töten". Und überhaupt gäbe es keinen gemäßigten Islam. Diese Religion habe Europa schon vor 1400 Jahren den Kampf angesagt.

Jeder Redner machte Stimmung gegen Völkergruppen, die nicht ins Raster von PEGIDA passen.

Für die menschenverachtenden Beiträge lud sich PEGIDA-Anführer Lutz Bachmann extra zwei Politiker der rechtsradikalen belgischen Partei „Vlaams Belang“ ein.

 

Filip Dewinter und Anke van Dermeersch ließen ihrem Hass auf den Islam freien Lauf und verunglimpften den Koran, indem Dewinter unter anderem sagte: "Wer Koran sät, wird Dschihad ernten." 

Anke van Dermeersch verglich das Tragen von Kopftüchern islamischer Frauen mit dem Tragen des Judensterns: „Burka, Koran und Scharia stehen im Widerspruch zum Prinzip der Gleichheit von Mann und Frau.“

Polizeisprecher Thomas Geithner: "Ob sich Gastredner des Pegida Fördervereins e. V. wegen Volksverhetzung strafbar gemacht haben, ist ebenfalls Gegenstand von Ermittlungen."

Bis zu 6000 Demonstranten kamen zu PEGIDA. Bei der Gegendemo waren es nur mehrere Hundert. Nach Ende der Veranstaltung wurde ein Teilnehmer der Gegendemo von mehreren Polizisten vor der Semperoper überwältigt und gefesselt.

Begründet wurde dieser Einsatz zunächst nur damit, der Mann habe eine Straftat begangen. Wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte, muss sich der 21-Jähriger wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung verantworten.

Er hatte in Höhe des italienischen Dörfchens versucht, die Absperrung der Poliizei zu durchbrechen, um auf den Theaterplatz zu gelangen. Gleichzeitig hatte er Einsatzkräfte beleidigt.

Außerdem wurde bei einem 35-jährigen PEGIDA-Anhänger auf der Chiaverigasse ein Totschläger (Schlagwaffe) festgestellt.