Als Mitarbeiter des Landeskriminalamtes haben sich zwei Betrunkene ausgegeben, um Zugang zur Asylunterkunft am Brühl zu bekommen. Dort sollen sie die persönlichen Dinge der Flüchtlinge durchsucht und sich mehrfach abschätzig geäußert haben.
Leipzig. Mit einem Trick haben sich zwei Leipziger Zugang zu einer Flüchtlingsunterkunft im Zentrum verschafft, um dort Bewohner zu beleidigen und deren persönliche Dinge zu durchsuchen. Die Männer im Alter von 34 und 52 Jahren gaben sich nach Angaben der Polizei am Freitagabend gegen 23 Uhr als Mitarbeiter des Landeskriminalamtes aus. Sie behaupteten, sich nicht ausweisen zu müssen.
In der Unterkunft am Brühl verlangten die Beiden die Hausausweise und Pässe mehrerer Bewohner. Außerdem öffneten sie in mindestens einem Zimmer die Spinde, warfen den Inhalt auf den Boden und suchten nach „versteckten Dingen“. Außerdem zwangen sie einige Personen, ihre Hosentaschen und Geldbörsen zu öffnen. Dolmetscher in der Unterkunft berichteten, die Männer hätten sich mehrfach beleidigend geäußert.
Die hinzugerufenen Beamten stellten fest, dass die Betrüger stark alkoholisiert waren: Bei einem wurden 1,3, bei dem anderen 1,6 Promille ermittelt. Der 34-Jährige ist zudem bereits polizeibekannt. Nun muss er sich ebenso wie der 52 Jahre alte Mann wegen Amtsanmaßung, Nötigung und Hausfriedensbruch verantworten.