Göttingen. Farbanschlag auf das Denkmal für die Göttinger Sieben vor dem Bahnhof: Unbekannte haben mehrere Farbbeutel an den Sockel des monumentalen Denkmals geworfen.
Mitarbeiter des Baubetriebshofes der Stadt rückten am Donnerstagmorgen an, um die bunten Farbkleckse von dem Block zu entfernen. Sie setzten dabei ein Hochdruckreinigungsgerät ein.
Bereits zur Eröffnung hatte es einen Protest gegen das umstrittene Kunstwerk von Christiane Möbus gegeben. Annette und Meinhart Ramaswamy hatte den Sockel beschriftet: „Göttingen welcomes Refugees“ stand in Kopfhöhe auf dem Block. Allerdings: Die Protestler verwendeten Kreide, die leicht zu entfernen war.
Die Spuren der Farbbeutel waren am Donnerstag weitaus schwieriger zu entfernen – mit höherem Material- und Personalaufwand.
Aussehen, Standort, aber auch die mit etwa 500.000 Euro bezifferten Kosten des Denkmals hatten in Göttingen seit Bekanntgabe der Pläne für Diskussionen gesorgt. Zuletzt auch die Tatsache, dass eine falsche Jahreszahl eingearbeitet wurde: Ernst August I. von Hannover bestieg 1837 den Thron des Königsreichs Hannover. Laut gravierter Inschrift mit römischen Buchstaben auf dem bronzenen Deckel hatte der König aber schon 1827 die Regentschaft übernommen. Ein „X“, das für eine 10 steht, ist bei der Gravur schlicht vergessen worden. Warum, das ist unklar.
Immer wieder Gesprächsthema ist auch der Denkmal-Titel: „Dem Landesvater seine Göttinger Sieben“.