Schlägerei in Leipzig-Leutzsch: BSG Chemie gegen Rapid Chemnitz gar nicht angepfiffen

Erstveröffentlicht: 
14.11.2015

Das Landesligaspiel zwischen Chemie Leipzig und Rapid Chemnitz wurde am Sonnabend nach Fanauseinandersetzungen gar nicht erst angepfiffen. BSG-Kapitän Stefan Karau bekam einen Faustschlag ab.

 

Leipzig. Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans in Leutzsch: Die Landesligabegegnung zwischen der BSG Chemie Leipzig und Rapid Chemnitz ist am Sonnabend gar nicht erst angepfiffen worden. Fans beider Lager haben sich bereits vor dem Spiel eine handfeste Auseinandersetzung geliefert.

Ausgangspunkt war eine Provokationen eines Rapid-Anhängers. Als der Mann mit rund 20 weiteren Schlachtenbummlern aus dem Bus stieg, rief er „Heil Hitler“ über den Stadion-Vorplatz, bestätigte Polizeisprecher Uwe Voigt.

 

Chemie-Fans wollten das nicht dulden. „Es gab dann ein Handgemenge“, bestätigte Chemie-Vorstandsmitglied Dirk Skoruppa. Laut Polizei seien 15 BSG-Fans in Richtung Gästeblock gelaufen, fünf von ihnen seien vermummt gewesen. Danach habe es eine Schlägerei mit Fäusten gegeben. Waffen waren laut Voigt nicht im Einsatz. Die Beamten erhielten um 13.41 Uhr den Notruf und orderten Verstärkung durch die Bereitschaftspolizei. Sechs Chemnitzer seien leicht verletzt worden, ein Mann musste mit einer Platzwunde ambulant behandelt werden, teilte die Polizei weiter mit. Die Beamten haben Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs aufgenommen.

 

Faustschlag gegen Chemie-Kapitän


Als Chemie-Kapitän Stefan Karau von der Auseinandersetzung erfuhr, wollte er schlichten. „Ich habe mit einigen Chemnitzern gesprochen“, berichtet der Spielführer, der wegen einer Verletzung nicht hätte spielen können. Plötzlich sei ein weiterer Fan mit Anlauf von hinten auf ihn zugestürmt und habe ihm mit der Faust auf den Kopf geschlagen.

 

Offenbar hatten es die Besucher aus Chemnitz von Anfang an auf einen Konflikt abgesehen und wollten den BSC Rapid gar nicht unterstützen. „Angehörige der Rapid-Spieler kannten die gar nicht“, so Karau. Augenzeugen rechnen die Gäste der Hooliganszene des Chemnitzer FC zu. Die Polizei bestätigte das nicht.

 

Schiedsrichter Clemens Biastoch (Großröhrsdorf) sagte das Spiel schließlich ab. „Die Gastmannschaft hat sich geweigert anzutreten“, so der Unparteiische gegenüber LVZ.de. Er werde jetzt einen Bericht zu den Vorkommnissen schreiben. Beide Vereine haben ebenfalls Gelegenheit sich zu äußern.