Chemnitz - 400 Eltern nahmen an einer turbulenten Versammlung im Haus des Sports teil. Die Stadt möchte dort neben dem Sportinternat 100 minderjährige Flüchtlinge unterbringen.
Die Stimmung unter den Teilnehmern war emotional – und gespalten. Einige Mütter und Väter forderten lautstark, keine jungen Asylbewerber in direkter Nachbarschaft zu den Sportschülern unterzubringen. Drei Teilnehmer drohten sogar, ihre Kinder sofort von der Schule zu nehmen. Andere unterstützten die Pläne der Stadt, um ein positives Zeichen zu setzen.
Die ersten 60 jungen Flüchtlinge sollen bereits am Dienstag in Chemnitz eintreffen.
Ihre Unterbringung sei „vorübergehend“, betonte Stadtkämmerer Sven Schulze (43, SPD). Er versicherte, dass das Haus des Sports nur bis Ende Januar/Anfang Februar als Unterkunft genutzt werden solle.
Die Mutter Manuela König (43) sieht die Pläne kritisch:
„Hier sollen nur drei Sicherheitsleute für Ruhe sorgen. Außerdem sind als Betreuer der Flüchtlinge Helfer aus Kitas und Altenheimen vorgesehen.Dabei gäbe es an der Uni Chemnitz Studenten für Interkulturelle Pädagogik und für Psychologie, die gerne bei der Betreuung helfen würden.“