BO: Plakataktion gegen DTP-Verbot

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Diese Woche plakatierten wir in Bochum gegen das Verbot der demokratisch gewälten Partei DTP in der Türkei. Wir wollen so unserer Solidariät mit den dort lebenden Opfern von Diskriminierung und Gewalt und auch Denjenigen, die deswegen emigrieren mussten, Ausdruck verleihen. Mit der Aktion sollen auch Anwohner/innen auf die Situation aufmerksam gemacht und sensibelisiert werden.

 

Am Abend ging es los, mit Kleister und Plakaten machten wir uns auf in die Bochumer Stadtteile Ehrenfeld, Innenstadt und Stahlhausen. Anders als im Comic, den wir in der Schule bekommen haben, beschrieben gab es überhaupt keine Probleme mit der Polizei. Vielleicht lag es auch daran, dass das Auto von Toto und Harry (unseren Ober-Streifenpolizisten, die es auch Fehrnsehen zu sehen gibt) zurzeit nicht fahrtüchtig sein soll. Im Stadtteil Ehrenfeld kamen wir auch an einem Haus vorbei, an dem "Scheiß Boskurts" geschrieben stand... Merkwürdigerweise waren unsere Plakate dort bereits am nächsten Morgen verschwunden.

 

 

Folgendes ist auf den Plakaten zu lesen:

 

Solidarität mit dem kurdischen Widerstand!

Gegen das DTP-Verbot!

 

 

Der türkische Verfassungsgerichtshof hat am 11.12.2009 die 'Linke Demokratische Gesellschaftspartei' (DTP) verboten. Begründet wird dies mit angeblicher Nähe zur verbotenen 'Arbeiterpartei Kurdistans' (PKK). Das konnte jedoch nie bewiesen werden. In Wirklichkeit ist die Maßnahme nur ein weiterer Versuch die kurdische Minderheit zu entrechten und unterdrücken.

 

 

Die Partei setzt sich für Frieden, Demokratie und eine friedliche Lösung des Kurden-Konflikts ein. Kurdinnen und Kurden, und insbesondere Anhänger der DTP sind tagtäglich mit massiver staatlicher und faschistischer Gewalt konfrontiert. Rassistische Gesetze verbieten es die eigene, kurdische Sprache zu sprechen, kurdische Musik darf weder gehört noch gespielt werden, traditonelle Feste nicht abgehalten werden. Auch wird jeder Organisierungsversuch, der für ein Ende der Diskriminierung und eine gerechtere Gesellschaft in der Türkei steht, den Kurd/innen konsequent verwehrt und vehement bekämpft. Seit dem Verbot der DTP kommt es in vielen Regionen und Städten der Türkei und Kurdistans zu Massendemonstrationen und Zusammenstößen zwischen DemonstrantInnen und Sicherheitskräften.

 

Mittlerweile wurden hunderte Demonstrant/innen und Mitglieder der DTP verhaftet und sitzen in türkischen Gefängnissen. Auf kurdischer Seite sind viele Tote zu verbuchen wie z.B. in der türkischen Provinz Muş, wo mindestens zwei Tote und acht Verletzte nach bewaffnetem Angriffen durch rechte Paramilitärs und Polizei zu beklagen waren.

 

Hiermit solidarisieren wir uns mit dem Befreiungskampf und fordern die Freiheit der kurdischen Bevölkerung.

Gegen Rassismus und Unterdrückung! Für ein selbstbestimmtes Leben -überall-.