Erfurt/Berlin. Die AfD-Bundesspitze geht auf Distanz zu Thüringens Landes- und Fraktionschef Björn Höcke. Die Bundesvorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen kritisierten Höcke in einer Rund-Mail wegen seines umstrittenen Auftretens. Darin erklärten Petry und Meuthen, dass sie sich ebenso wie die meisten AfD-Mitglieder „vom derzeitigen Stil des Auftretens des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke nicht vertreten“ fühlten. Er sei legitimiert, für den Landesverband Thüringen zu sprechen, nicht aber für die Bundespartei.
Hintergrund ist Höckes Auftritt im ARD-Talk von Günther Jauch am vergangenen Sonntag, der für heftige öffentliche Reaktionen gesorgt hatte. Höcke hatte behauptet, Deutschland würde sich mit den Flüchtlingen „sozialen Sprengstoff importieren“.
Höcke sagte gestern in Erfurt, er habe mit Petry telefoniert. „Interne Angelegenheiten regeln wir intern“. Zudem erklärte er, die AfD habe einen Bundesvorstand, „der eine gute Arbeit macht und der in der Lage ist, ein großes Meinungsspektrum innerhalb der AfD zu erhalten“.