Bölleranschlag in Freital

Kampf dem Rassismus

In der Nacht zum Sonntag wurde in Freital wurde bei einem Anschlag mit einem Böller die Scheibe einer von Asylsuchenden aus Eritrea bewohnten Unterkunft zerstört. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten noch unbekannte Täter den Knallkörper auf einem Fensterbrett platziert und anschließend zur Explosion gebracht. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand. Inzwischen hat das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der Sächsischen Polizei die Ermittlungen übernommen. Der Vorfall reiht sich ein in eine Vielzahl von Übergriffen und Anschlägen in der jüngsten Zeit.

 

Ob der Anschlag eine Reaktion von Nazis auf einen Fahrradkorso am gleichen Tag war, bleibt Spekulation. Am Samstag waren mehr als 400 Menschen dem Aufruf eines Bündnisses von Kulturschaffenden gefolgt und mit ihren Fahrrädern von Dresden bis nach Freital gefahren. Mit der bunten, musikbegleiteten „Toleride“ sollte sich mit den nach Deutschland geflüchteten Menschen solidarisiert und den Initiativen vor Ort gezeigt werden, dass sie nicht alleine sind inmitten sächsischer Verhältnisse.

 

Erst Ende Juli war bei einem Sprengstoffanschlag auf das Auto eines lokalen Politikers der Linken, das vor seinem Wohnhaus geparkte Fahrzeug so schwer beschädigt worden, dass ein wirtschaftlicher Totalschaden entstand. Der Politiker hatte sich zuvor immer wieder für einen menschenwürdigen Umgang mit den in der Stadt untergebrachten geflüchteten Menschen eingesetzt und war dafür offen bedroht worden. Den oder die Täter konnte die Polizei bislang nicht ermitteln.