[Bern] Communiqué zur Demonstration gegen Krieg und Massaker in den kurdischen Gebieten

Demo

Für heute Samstag 12.09.2015 12 Uhr wurde auf dem Helvetiaplatz in Bern zu einer Demonstration gegen Krieg und Massaker in den kurdischen Gebieten aufgerufen. Obwohl die Polizei kurz vor Versammlungsbeginn die Bewilligung wieder entzog, versammelten sich rund 500 bis 600 Menschen um ihre Solidarität auszudrücken.

 

Türkische Nationalisten mobilisierten auf 14 Uhr ebenfalls zu einer Kundgebung auf dem Helvetiaplatz. Die berner Polizei zeigte von Anfang an auf welcher Seite sie stand, indem sie der kurdischen Solidaritätsdemo die Bewilligung entzog, während den Nationalist*innen eine Bewilligung erteilt wurde. So waren sie im Verlauf das Tages immer wieder sehr bemüht die kurdischen Sympathisant*innen zu vertreiben, damit türkische Nationalisten ihre menschenfeindlichen Meinungen verbreiten konnten.


Bereits um 13 Uhr erfolgte die erste Drohung die Demonstration mit Pfefferspray und Gummischrot auflösen zu wollen, an der sich auch Familien mit Kindern und älteren Menschen beteiligten. Wie unüberlegt die Forderung der Polizei war, zeigte sich an ihrem sporadischen Aufgebot und ihrem unkoordinierten verhalten. Ab 13.30 zogen die ersten Kleingruppen von türkischen Nationalisten an der Demo vorbei und provozierten die anwesenden Personen mit menschenfeindlichen Parolen oder Symbolen.


Ein erster Angriff konnte nur dank dem beherzten Eingreifen solidarischer Menschen abgewehrt werden. Die Reaktion der Polizei war ein massiver Einsatz von Tränengas und Gummischrot. Die Demo zogen sich anschliessend auf die Höhe der Kirchenfeldbrücke zurück.


Beim Dalmaziquai fuhren türkischen Nationalist*innen mit Autos vor und stiegen mit Holzlatten bewaffnet aus, um die Demonstration anzugreifen. Wieder entschlossen sich die anwesenden Menschen den Angriff solidarisch zurückzuschlagen. Bei dieser Aktion fuhr ein Auto in eine kurdische Menschenmenge und gab im letzten Moment absichtlich Vollgas, was eine klare Tötungsabsicht signalisiert.


Die Polizei verhinderte, dass Menschen an die Unfallstelle vordringen konnten um den angefahrenen Personen zu helfen. Zum wiederholten Mal wurde Gummischrot auf Kopfhöhe abgefeuert und Pfefferspray eingesetzt. Immer wieder setzten sich die Menschen auf den Boden und zeigten, dass sie keine aggressiven Absichten hatten und lediglich zu den Verletzten wollten. Die Polizei reagierte ihrerseits mit Gummischrot auf zwei Metern Distanz. Eine mögliche Massenpanik auf der Brücke wurde somit willentlich in Kauf genommen. Das einzige Ziel, die Demonstration in die Innenstadt zu drängen sollte mit allen Mitteln durchgesetzt werden. Gleichzeitig zogen rund 50 türkische Faschisten zum Helvetiaplatz und griffen die verbliebenen Personen an.


Heute konnte wir keine Inhalte rüber bringen und unsere Solidarität gegenüber der Barbarei des türkischen und des islamischen Staates wurde auch hier in Bern angegriffen. Verantwortlich dafür ist die Haltung der berner Polizei und das Auftreten der Faschisten, welche nicht zum ersten mal Hand in Hand zusammenarbeiten.

Wir lassen uns nicht brechen – Schulter an Schulter gegen den Faschismus