Über 1500 Menschen unterstützen Flüchtlingsheim in Leipzig-Connewitz

Erstveröffentlicht: 
02.07.2015

Um Flüchtlinge in Sachsen vor Angriffen und Protesten zu schützen, fordert die Initiative „Connewitz für Geflüchtete“ unterstützt von über 1500 Menschen den Neubau einer Einrichtung im Leipziger Süden. „Wir sind sicher, dass es in Connewitz zu keinen rassistischen Demonstrationen kommen wird.“

 

Leipzig. Knapp 1700 Menschen haben sich für bereits die Einrichtung eines Asylbewerberheims in der Connewitzer Leopoldstraße ausgesprochen. Etwa 900 Unterschriften und weiter knapp 800 Unterstützer einer Online-Petition hätten sich bislang zu dem Projekt bekannt, teilte die Initiative „Connewitz für Geflüchtete“ am Mittwoch mit.

 

„Wir finden, dass es angesichts der Situation in Sachsen und den massiven Angriffen auf Asylsuchende wichtig ist in unserem Stadtteil Platz zu schaffen“, erklärte Sprecher Werner Koller. „Wir sind uns ziemlich sicher, dass es in Connewitz zu keinen rassistischen Demonstrationen kommen wird.“

 

Die Initiative kritisiert in diesem Zusammenhang die Politik der Landesregierung. Einrichtungen für Flüchtlinge würden in Regionen errichtet, welche seit Monaten durch Rassismus und ihre militante Naziszene für Schlagzeilen sorgen würden. Dabei wird explizit auf die Vorgänge in Freital und den Brandanschlag in Meißen verwiesen.

 

Auch die Stadt Leipzig müsse nach Ansicht von „Connewitz für Geflüchtete“ Farbe zu ihrem Vorhaben der dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern bekennen. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Stadt für mehr als sieben Millionen Euro eine der marodesten und schlechtesten Unterkünfte in Sachsen, in der Torgauer Straße, weiter ausbauen will.“ Diese würde dann die größte Erstaufnahmeeinrichtung im Freistaat sein. Stattdessen fordert die Initiative eine Schließung des Heims.

 

„Connewitz für Geflüchtete“ setzt sich für die Errichtung eines Heims für Flüchtlinge auf der Brachfläche zwischen der Leopold- und der Wolfgang-Heinze-Straße ein. Weiterhin fordert die Initiative die Stadtverwaltung nach vergangenen Protesten in Wahren, Wiederitzsch und Schönefeld auf, keine weiteren Einrichtungen in Stadtteilen zu schaffen, „in denen ein rassistisches Grundklima vorhanden ist.“ Connewitz würde weitere Brachflächen und damit weitere Potenziale bieten.

 

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