Plünderungen und Barrikaden nach Stromausfall

Erstveröffentlicht: 
21.03.2015

In Friedrichshain ist in der Nacht der Strom ausgefallen - und nur Minuten später flogen Steine und Böller. Ein Supermarkt wurde geplündert. Die Polizei musste sogar einen Hubschrauber einsetzen.

 

Ein Stromausfall hat in der Nacht zu Sonnabend in Friedrichshain zu Plünderungen und Gewaltausbrüchen geführt. Wie die Polizei auf Anfrage der Berliner Morgenpost bestätigt, haben Unbekannte Polizeibeamte angegriffen, Funkwagen demoliert, sind in einen Supermarkt eingebrochen und haben die Scheiben einer Bankfiliale zerstört. Ein Polizist wurde durch einen Steinwurf am Auge verletzt. Mindestens einer der Randalierer wurde festgenommen.

Die Polizei konnte die Lage erst unter Kontrolle bringen, nachdem die zunächst alarmierten Polizisten Verstärkung angefordert hatten - und später auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam.

 

30 bis 50 Vermummte

Es war kurz vor 3 Uhr in der Nacht, als entlang der Straßenzüge Frankfurter Allee, Eldenaer Straße und Rigaer Straße alle Lampen und Lichter ausgingen. Ein Stromausfall sorgte mit einem Schlag für Dunkelheit. Nach Angaben der Polizei nutzten diesen Moment ungefähr 30 bis 50 vermummte Personen: Nur Minuten später errichteten sie mit Baumaterial von einer Baustelle Barrikaden auf der Rigaer Straße und zündeten sie an. Müllcontainer wurden ebenfalls in Brand gesetzt.

Die alarmierten Polizisten wurden sofort nach ihrem Eintreffen an der brennenden Barrikade mit Steinen und Böllern beworfen. Dabei durchschlug auch ein Pflasterstein die Seitenscheibe eines Funkwagens. Der Kollege wurde am Auge verletzt und musste den Dienst abbrechen, sagte ein Polizeisprecher. Er wurde ambulant im Krankenhaus behandelt. Mindestens zwei weitere Funkwagen wurden ebenfalls zum Teil erheblich beschädigt.

Nach Angaben eines Mitarbeiters der Feuerwehrleitzentrale waren Feuerwehrleute vor Ort, die Polizei hatte das Feuer aber schon gelöscht.

 

Supermarkt geplündert, Attacke gegen Bankfiliale

Die Vermummten warfen im Schutz der Dunkelheit auch die Schaufensterscheibe eines Discounters an der Rigaer Straße ein. Nach ersten Erkenntnissen drangen mehrere Personen in das Geschäft ein und raubten diverse Dinge. Details liegen noch nicht vor.

An Frankfurter Allee im Bereich hinter der Liebigstraße zerstörten die Randalierer nach Polizeiangaben mit Steinen auch die Scheiben einer Bankfiliale.

18.000 Privathaushalte vom Stromausfall betroffen

Der einstündige Stromausfall betraf nach Angaben des Energieversorgers Vattenfall 18.000 Privathaushalte und 1500 Gewerbetriebe. Zu der Störung war es laut Vattenfall durch den Ausfall eines Transformators im Umspannwerk in der Gürtelstraße gekommen.