Denkwürdiges Konzert "Weltmusik für den Frieden" im Bremer Sendesaal

Das hat es im alt-ehrwürdigen Sendesaal Bremen noch nicht gegeben: Politik in Musik. Das Publikum feierte voller Begeisterung das Jugendsinfonieorchester Bremen-Nord der Musikschule Bremen unter der Leitung von Martin Lentz, sowie den Chor „Sol-la-la“ mit den Chorleiter Christian Höffling. Viele internationale Gäste mit den jeweils landestypischen Instrumenten und Stimmen bereicherten zusätzlich das Programm. Der Musikabend fand im Rahmen der Bremer Nakba*-Ausstellung statt. Besonders hervorzuheben ist das unprätentiöse Auftreten der Sängerin Batoul Jazbeh aus Syrien. Die einführenden Worte sprach Arno Hopp, u.a. Mitglied der Bremer LINKEN


Das Konzert begann mit der „Lystspil-Ouvertüre“ für Orchester von Niels Wilhelm Gade. Es folgten sieben Lieder in sieben Sprachen, beginnend mit dem Tanzlied „Zena zena“ aus Israel, gefolgt von dem persischen Stück „Mastom mastom“. Anschließend war „Sto mi e milo“ aus Mazedonien zu hören. „Die Gedanken sind frei“ sang der Chor unter Martin Höffling. Die weiteren Titel: „Yarem Gorani“ aus Armenien, „Vem kann segla förutan vind?“ Schweden, „Shalom aleichem“ Israel, „Ya Mahla el-Fusha“, Syrien, „Mawtini“, Irak, „Hal Asmar el-Loun“, Syrien, „Jerusalem“, Libanon.

Nach einer 20-minütigen Pause folgten noch weitere acht internationale Stücke. Das Publikum – viele Menschen unter Anderem aus dem Bremer Friedensforum, sowie Künstler, Publizisten und Schriftsteller – quittierten diese einmalige Weltmusik-Darbietung für den Frieden mit lang anhaltendem Beifall.

*Zur Erläuterung des Begriffs "Nakba" (lt. Wikipedia):

Als Nakba oder an-Nakba (arabisch), deutsch Katastrophe oder Unglück, wird im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina, das zu einem Teil am 14. Mai 1948 als Staat Israel seine Unabhängigkeit erlangte, bezeichnet. Der UN-Teilungsplan für Palästina sah die Gründung eines jüdischen Staates vor, der mehr als die Hälfte des Mandatsgebiets ausmachen sollte. Der Exodus der arabischen Bevölkerung begann während des arabisch-jüdischen Bürgerkriegs, der der Annahme des UNO-Teilungsplans im November 1947 folgte. Er setzte sich im unmittelbar nach der Erklärung der Unabhängigkeit des Staates Israel von den arabischen Staaten begonnenen arabisch-israelischen Krieg fort. Aus israelisch-jüdischer Sicht, der sich die meisten westlichen Staaten angeschlossen haben, werden die Kriege als „israelischer Unabhängigkeitskrieg“ bezeichnet. Die Gründe, die zur Flucht von rund der Hälfte der arabischen Bevölkerung des seinerzeitigen britischen Mandatsgebietes Palästina führten, waren umstritten. (Wikipedia)